Quickborn. Thomas Köppl gibt in einem offenen Brief Bernd Buchholz die Schuld für den Ärger um den zu schmalen Fuß- und Radweg auf der A-7-Brücke.
Der Streit über die unmittelbar nach der Sanierung wieder halbseitig gesperrte A-7-Brücke in Quickborn bekommt eine neue Dimension. Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl greift nun Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) in einem geharnischten offenen Brief an und erhebt schwere Vorwürfe.
Laut einem Medienbericht habe Buchholz bei einem Grillfest mit Parteifreunden in Quickborn öffentlich „ganz entspannt“ über das Problem gesprochen. Die Situation sei aber alles andere als entspannt, meint Köppl. Er schreibt: „Insbesondere das Wegbauen einer wichtigen Rad- bzw. Fußwegverbindung in Ihrer Verantwortung führt zu deutlichen Verstimmungen in unserer Bevölkerung.“
Knapp fünf Monate war die Brücke gesperrt
Knapp fünf Monate lang war die Brücke über die Autobahn 7 im Harksheider Weg für den Autoverkehr gesperrt, weil sie im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 7 umfangreich erneuert werden musste. Kurz nach der Eröffnung ist sie auf Initiative Quickborns halbseitig für den Autoverkehr gesperrt worden. Grund dafür ist der infolge der Sanierung jetzt zu schmale Fuß- und Radweg (wir berichteten).
In einem Brandbrief ans Ministerium habe er darauf aufmerksam gemacht, aber keine Antwort erhalten, so Köppl: „Es gab keine Mail, keinen Brief und kein Telefonat von Ihnen oder aus Ihrem Hause“, sagt Köppl, der Buchholz’ Ministerium für die Fehlplanung verantwortlich macht: „Nach dem Gespräch, welches ich mit Via Solutions, also der mit der Umsetzung aller Maßnahmen betrauten Projektgesellschaft führte, ist Ihr Haus für die Fehlplanung verantwortlich.“ Die Betreuung und Verwaltung der Brücke liege in Buchholz’ originärer Zuständigkeit. „Mithin sind alle Maßnahmen auf dieser Brücke politisch von Ihnen zu verantworten.“
Ministerium will zu einem Gespräch einladen
Laut einem Medienbericht unterstützt Buchholz die Forderung nach einer Öffnung der zwei Fahrspuren. Deshalb fordert Köppl, diese unverzüglich zu veranlassen: „Der Ihnen unterstehende Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr ist der örtlichen Straßenverkehrsbehörde gegenüber weisungsbefugt. Ich erwarte daher unverzüglich Ihre entsprechende Weisung.“ Weiter heißt es in dem offenen Brief: „Da Sie auch außerhalb Ihrer Zuständigkeit tätig geworden sind und bauliche Veränderungen auf einem Teil des kombinierten Fuß- bzw. Radweges vorgenommen haben, der in der Straßenbaulast und im Eigentum der Stadt Quickborn steht – nämlich im Bereich der Anschlussstücke zur Brücke, bitte ich um Mitteilung, wie wir mit dieser Situation umgehen sollen.“
Im Ministerium äußert sich ein Sprecher „sehr verwundert über den fragwürdigen Stil“ Köppls, zumal dessen Brandbrief das Datum 30. August trage und Buchholz beim Grillfest am 1. September noch nicht vorgelegen habe. Inhaltlich heißt es: „Das Ministerium hat sich der Thematik natürlich längst angenommen, und die jetzt geführte Diskussion hätte zweifellos vor Ausführung der Arbeiten erfolgen müssen.“ Und: „Das Ministerium wird gemeinsam mit dem Auftraggeber zu einem Gespräch einladen, um eine konsensfähige Lösung zu erarbeiten.“