Bad Segeberg. Schauspieler Jan Sosniok will sich nach sechs Jahren Kino- und TV-Projekten widmen

    Die 67. Saison der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg endete am gestrigen Sonntag mit einem neuen Zuschauerrekord und einem Paukenschlag. Zuerst die gute Nachricht: 388.910 Zuschauer sahen das Abenteuer „Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg“ im Freilichttheater. Im Vorjahr war mit dem Stück „Old Surehand“ eine Bestmarke von 372.646 Besuchern erzielt worden. Am Ende der letzten Vorstellung mischte sich allerdings Wehmut in die Freude über das Top-Ergebnis: Jan Sosniok, der sechs Jahre den Winnetou verkörpert hatte, verkündete seinen Abschied. Er möchte sich Kino- und TV-Projekten widmen.

    Der Abschied von Jan Sosniok kam für das Publikum wie ein Paukenschlag. Nach der Verkündung der Besucherzahl ergriff der Schauspieler das Mikrofon: „Ich habe sechs unvergessliche Sommer am Kalkberg erlebt. Jedes Jahr haben wir einen Rekord gefeiert. Es war wie ein Traum. Aber ich fühle, dass für mich jetzt der Moment gekommen ist, Winnetous Silberbüchse weiterzureichen. Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist. Das trifft es hier ganz genau. Es gibt noch so viele Projekte, die ich gern verwirklichen möchte. Und auch meine Familie freut sich, mich im Sommer wieder öfter zu sehen.“

    Der Abschied von Sosniok hatte sich abgezeichnet

    Geschäftsführerin Ute Thienel würdigte den langjährigen Hauptdarsteller mit sehr persönlichen Worten. „Es war uns eine Ehre, mit dir zusammenzuarbeiten. Du warst ein großartiger Winnetou und hast die Augen unserer Zuschauer zum Leuchten gebracht – ganz gleich, ob Kind oder Erwachsener. Du hast sie tief im Inneren berührt und den Winnetou so zum Leben erweckt, wie man sich ihn nur wünschen kann. Für uns wirst du immer ein Freund der Karl-May-Spiele sein.“ Der Abschied habe sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet und komme für die Kalkberg GmbH daher nicht überraschend. Wer Nachfolger von Sosniok wird, ist noch nicht bekannt.

    Was den erneuten Besucherrekord von 388.910 Zuschauern angeht, führt Geschäftsführerin Ute Thienel diesen nicht nur auf das gute Sommerwetter und das rundum gelungene Stück zurück, sondern auch auf den guten Ruf der Karl-May-Spiele, die für ein fesselndes Familientheater stehen. „Die einmalige Atmosphäre des Freilichttheaters, die gelungene Mischung aus Action, Romanik und Humor und das Erlebnis, hautnah dabei zu sein, locken Zuschauer jedes Alters an den Kalkberg. Für viele Menschen sind die Karl-May-Spiele mittlerweile Kult – und es gehört im Sommer einfach dazu, sie zu besuchen.“

    Vorbereitungen für die nächste Saison haben bereits begonnen

    Auch Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Schönfeld freute sich über das neue Rekord-Ergebnis. Er sprach allen Mitwirkenden Dank für ihren großen Einsatz aus. „Das Ensemble hat 72-mal sein Bestes gegeben – und das spüren die Besucher sehr genau.“

    Die Vorbereitungen für die 68. Saison haben bereits begonnen. Vom 29. Juni bis zum 8. September 2019 wird die Inszenierung „Unter Geiern – der Sohn des Bärenjägers“ am Kalkberg gezeigt. Das Abenteuer stand zuletzt 2004 auf dem Spielplan.