Gross Nordende. Das Abendblatt stellt in einer Serie Hofcafés im Hamburger Umland vor – heute: das Plantenhoff-Café in Groß Nordende.

Jürgen Käckenhoff (55) ist der „Tortenmacher“ in der Familie. Ein Autodidakt. Seine Torten schmecken richtig gut. „Die besten, die es gibt“, schwärmt Mutter Herta (88) und genehmigt sich erst mal ein Stück. Ich bin zu Gast im Plantenhoff-Café in Groß Nordende, gelegen an der B 431, nicht weit von Uetersen im Kreis Pinneberg entfernt. Beheimatet in den früheren Stallungen des ehemaligen Bauernhofes, dessen Haupthaus mehr als 350 Jahre alt ist.

Die Zeiten von Landwirtschaft und Ackerbau sind seit Jahren vorbei. Bereits 2004 entschloss sich Jürgen Käckenhoff, hier sein Hofcafé mit je 100 Innen- und Außenplätzen zu eröffnen. Das nötige Know-how holte er sich zuvor bei seiner Schwester im Harz und legte dann los mit dem Tortenmachen. Von der Schwarzwälderkirsch- bis hin zur Apfeltorte - rund 30 Rezepte hat er im Repertoire. Und diktiert mir aus dem Kopf mal kurz die Zubereitung des Schoko-Mokka-Traums.

Warum es den Gästen so gut schmeckt? „Weil ich selber gern nasche und Kuchen esse“, sagt er und lacht. Unterstützt wird er von seinen Kindern Fynn (25) und Mara (23) sowie Nichte Jana (28).

Es ist früher Nachmittag. Günter Schultze (78) aus Klein Nordende hat das Mittagessen ausfallen lassen und sich aufs Rad gesetzt. Seinen Einkehrschwung macht er heute im Plantenhoff-Café und genießt zum Becher Kaffee je ein Stück Apfel- und Butterkuchen mit Mandeln. Es scheint ihm zu gefallen, denn er erzählt mir von vergangenem Pfingsten, als er aus dem Urlaub kam: „Da bin ich auf direktem Weg zum Kaffeetrinken hierher gefahren und dann erst nach Hause.“

Einige Hofcafés habe ich nun besucht und spüre selbst: Der Besuch vor Ort ist nicht nur ein kulinarischer, sondern immer auch ein „Einkehrschwung für die Seele“. Abschalten, auftanken, genießen. Das Plantenhoff-Café wurde wie alle anderen, die ich in dieser Serie vorstelle, in der aktuellen Broschüre „Bauernhofcafés und Festscheunen 2018/2019“ der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein veröffentlicht. So werden auch immer wieder Busgesellschaften auf das Hofcafé aufmerksam. Regelmäßig begrüßt der Cafébetreiber deshalb neben Tagesgästen auch Ausflügler, die als Gruppe unterwegs sind. Für sie gibt’s ein Stück Torte und Kaffee satt zum Spezialpreis. Und für Diabetiker auf Wunsch alternativ ein zünftiges Mettwurst- oder Käsebrot. Bei der konzeptionellen Entwicklung des Cafés und der sanitären Einrichtungen hat Jürgen Käckenhoff vor allem auf die behindertengerechte Umsetzung geachtet.