Bad Bramstedt. Vater hatte den Schlüssel im Wagen vergessen. Zunächst rief er den Pannendienst, dann musste die Polizei eingreifen.
Es ist der Albtraum aller Eltern: Ein 33 Jahre alter Vater hat in Bad Bramstedt bei sommerlich-heißen Temperaturen sein Auto verschlossen und dabei den Schlüssel im Wagen liegen gelassen – auf dem Rücksitz saß sein einjähriges Kind in der Sitzschale.
Zunächst versuchte der Mann, Hilfe über einen Pannendienst zu bekommen. „Doch dort wurde dem Vater mitgeteilt, dass es mindestens eine Stunde dauern würde, ehe jemand vor Ort sein kann“, sagt Arnd Habermann, Sprecher der Polizei in Bad Segeberg. Das war deutlich zu lange.
Bei Außentemperaturen von etwa 28 Grad, wie ungefähr am Sonnabend, dauert es etwa 30 Minuten, bis in einem Auto, das in der prallen Sonne steht, Temperaturen von 44 Grad erreicht werden. Nach einer Stunde können es schon 54 Grad sein. Ab 46 Grad in Innenräumen wird es laut Ärztezeitung kritisch für Menschen in geschlossenen Räumen. Und der kindliche Köper nimmt im erhitzten Auto dreimal so viel Energie auf wie der eines Kindes, das bei 33 Grad draußen in der prallen Sonne steht.
Polizei schlägt Scheibe ein
Im Auto besteht Hyperthermie-Gefahr für die Kinder. Bei 35 Grad Außentemperatur wird daher für Kinder unter ungünstigen Bedingungen tatsächlich schon nach 15 Minuten ein lebensgefährliches Innenklima erreicht. Der Vater erschien deswegen am Sonnabend gegen 11.15 Uhr auf die Polizeistation in Bad Bramstedt und bat die Beamten um Hilfe.
Die Beamten begaben sich daraufhin in die Hamburger Straße, wo das Auto stand. „Es kam dann ein sogenannter ,Rescue Me’ zum Einsatz. Das ist so ein Metalldorn“, sagt Arnd Habermann. Die Polizisten zerstörten eine Seitenscheibe und öffneten das Fahrzeug. Das Kleinkind konnte wohlbehalten aus dem Auto geholt werden.