Norderstedt/Pronstorf. Der Auftakt des Schleswig-Holstein Musik Festivals in Norderstedt und Pronstorf ist dem 1810 in Zwickau geborenen Musiker gewidmet

Das Schleswig-Holstein Musik Festival ist eröffnet. Auch in Norderstedt und auf Gut Pronstorf sind die ersten Konzerte bereits im Programm. Am Mittwoch, 4. Juli, kommt die bekannte Schauspielerin Martina Gedeck nach Pronstorf und liest von 20 Uhr an eine Hommage an Robert Schumann, dem der Schwerpunkt des diesjährigen Festivals gewidmet ist.

„Ach, mein Gott, was muss der Mensch nicht erdulden um der Liebe willen! Frei wollen wir sein, einsam sind wir nicht, haben wir doch uns, uns!“, schreibt Clara Wieck Ende der 1830er-Jahre an Robert Schumann, verzweifelt darüber, dass ihr Vater einer Hochzeit mit dem mittellosen Künstler nicht zustimmt. Doch Robert Schumanns Maxime lautete „Frei, aber einsam“.

im Jahr 1853 komponierte er mit Johannes Brahms, Albert Dietrich und Joseph Joachim die F.A.E.-Sonate. Auf diesem Gemeinschaftswerk basiert das Programm im Pronstorfer Kuhstall, in dem Martina Gedeck und Stefan Kurt aus den Briefen der Liebenden lesen. Gespielt hat Martina Gedeck Clara Schumann bereits im Brahms-Film von Helma Sanders. Begleitet wird das bekannte Schauspiel-Duo von Geiger Ulf Schneider und Pianist Stephan Imorde. Eintrittskarten kosten zwischen 16 und 49 Euro.

Einen Tag später ist die Norderstedt-Premiere der SHMF-Konzerte im Hörsaal des Unternehmens Tesa an der Hugo-Kirchberg-Straße 1, und auch das Konzert ist Robert Schumann gewidmet. Der Entschluss des großen Romantikers, Pianist zu werden, basiert auf einer Begegnung mit dem Geiger Nicoló Paganini im April 1830 in Frankfurt/Main bei einem Paganini-Konzert. Schumann war so überwältigt, dass er exzessiv Klavier übte. Nicht zuletzt in seinen Paganini-Etüden Opus 3 und Opus 10 setzt Schumann dem italienischen Kollegen ein Denkmal.

Rodrigo Reichel, Konzertmeister des NDR Elbphilharmonie Orchesters, Gitarrist Heiko Ossig und Schauspieler Steffen Groth wollen das Verhältnis der beiden Komponisten in ihrem Programm „Beziehung“ erkunden. Steffen Groth liest aus Briefen und Tagebüchern Schumanns und zitiert Zeitzeugen. Reichel und Ossig spielen Werke für Violine und Gitarre von Paganini und Bearbeitungen von Schumann-Werken für Gitarre. Eintritt 35 Euro.