Norderstedt. Feuerwehr, Fußball, Fahrrad, Stadtpüark: Bei Traumwetter waren am Wochenende viele Tausend Menschen in der Stadt unterwegs.
Jeder Handgriff sitzt, die Absprachen stimmen: Die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsgabe ist im Einsatz ein perfektes Team. Das erleben die Besucher beim Tag der offenen Tür rund um die Wache an der Ulzburger Straße – hier simulieren die Retter für Hunderte Besucher das, was sie im Ernstfall machen, um Leben zu retten. Diesmal geht es um eine Frau, die nach einem Verkehrsunfall in ihrem VW Polo eingeklemmt ist. „Ein üblicher Einsatz“, sagt der stellvertretende Wehrführer Christoph Nüser. Und doch beruhigend zu wissen, dass die Feuerwehr Routine hat – das Fahrzeug wird gesichert, per Hydraulikschneider Türen, Kofferraum und Dach entfernt, dann das Unfallopfer behutsam auf einer Trage hinausgehoben. All das dauert 20 Minuten. Zuvor übergibt Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder ein neues, 350.000 Euro teures Wechselladerfahrzeug an Wehrführer Carsten Fründt. Dieses kann unter anderem den neuen Container für Dekontamination transportieren – wichtig, denn die Friedrichsgaber sind Teil des Gefahrgutzuges.
Gänzlich andere Fahrzeuge dominieren das Bild im Stadtpark. Es ist Oldtimertreff – das heißt: Die Besucher stehen andächtig vor den Automobilklassikern, die meist aus Deutschland oder Amerika stammen. So wie der Ford A von Michael Link aus Hamburg. „Der stammt aus den USA, wurde 1928 in Detroit gebaut – und hat gestern seinen 90. Geburtstag gefeiert“, sagt der stolze Besitzer des vermutlich sogar ältesten Autos, das auf der Seepromenade präsentiert wird.
Ein Fahrrad nach dem anderen rollt auf den Rathausmarkt. Es ist die offizielle Abschlussfahrt des Stadtradelns, bei dem die Stadt in diesem Jahr ein gutes Bild abgegeben hat. Mehr als 80.000 Kilometer, absolviert von 463 Teilnehmern – „deutlich mehr als im vergangenen Jahr“, sagt Joachim Brunkhorst, der Radverkehrsbeauftragte des Kreises. Die ADFC-Ortsgruppe hat eine Route für die letzte Tour der Aktion entworfen. Auf dem Plan stehen die Stadtteile Garstedt und Glashütte. Und das mit prominenter Begleitung: Pünktlich um 14 Uhr treffen Baudezernent Thomas Bosse und Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder – mit rotem Dienstrad – ein. Die rund 30 Radfahrer bekommen also gratis eine kompetente Stadtführung. 19 Kilometer durch den Moorbekpark, dann nach Süden bis zum Herold-Center, wieder nach Westen durch die Garstedter Feldmark, später in Richtung Osten, durch den Ossenmoorpark und letztlich durch Harksheide wieder zurück zur Regentrude.
Auf dem Stadtparksee wird es ganz eng. Das Finale der Long-Boat-Klasse im achten Norderstedt-Marketing-Drachenbootrennen steht an. Im Vorlauf waren die Yellow Dragons, also das Jungheinrich-Team, überraschenderweise schneller gewesen als die North Gym Vikings, die 2016 und 2017 nicht zu schlagen waren. „Wir haben unseren Takt nicht gefunden, mussten dann improvisieren, haben ein paar Leute umgesetzt. Wir wollten unbedingt den dritten Titel“, sagt Henrik Thode, Teamcaptain des North Gyms.
Die Crew des Sportstudios setzt auf ihre Fitness – und siegt. Allerdings hauchdünn, vielleicht ein Meter beträgt der Vorsprung gegenüber Jungheinrich. „Sensationell“, sagt Organisatorin Dagmar Buschbeck, die sich über 22 teilnehmende Mannschaften freut. Das North Gym setzt am Ende noch einen drauf, gewinnt auch die letzte kraftraubende Herausforderung, einen Wakeboarder – Liam (13) wiegt aber nur 40 Kilogramm – aufrecht hinter sich her zu ziehen.
Im Moorbekstadion klatschen sich die Spieler des Kinder- und Jugendbeirats und der Supporters Norderstedt vor dem Anpfiff freundschaftlich ab. Das Antirassistische Fußballturnier des Sozialen Zentrums ist bei den Kickern für seine liebenswerte Atmosphäre bekannt. Doch es gibt auch klare Regeln, sagt „A-Lou“, die sich um die Veranstaltung kümmert. „Keine Blut-grätschen, fiese Fouls oder Belei-digungen – da achten wir drauf.“
In der Hitze des Gefechts fair bleiben, den Gegner respektieren, darum geht es noch mehr als um den Sieg. Trotzdem wird natürlich die beste Mannschaft des Tages gesucht. Die trickreichen „Somali Stars“ sind es, die den Kinder- und Jugendbeirat im Finale mit 4:3 nach Neunmeterschießen bezwingen. Der größte Pokal ist aber der „Fairness-Cup“, der auf Grundlage einer Abstimmung unter den 18 Teams vergeben wird. „A-Lou“ hat die Trophäe selbst gebastelt und kann sie quasi behalten – denn das Soziale Zentrum war aus Sicht der Fußballer in Sachen Fairness nicht zu schlagen.