Henstedt-Ulzburg. Auch das Kartellamt stimmt zu. Neuer Eigentümer kann die Krankenhäuser übernehmen.
Die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg und die anderen Krankenhäuser des insolventen Konzerns sind gerettet. Die Gläubigerversammlung der Paracelsus-Kliniken hat einstimmig dem Insolvenzplan zugestimmt. Damit kann der neue Eigentümer, die schweizer Porterhouse-Gruppe, Paracelsus übernehmen. „Die Annahme des Insolvenzplans sichert die Zukunft und Fortführung der Klinikgruppe“, sagt Unternehmenssprecherin Simone Hoffmann.
Sobald der Insolvenzplan durch Beschluss des Amtsgerichts rechtskräftig ist, wird die Übernahme durch Porterhouse vollzogen. Möglicherweise könnte es bereits am 30. Juni, gerade einmal sechs Monate nach dem Insolvenzantrag, soweit sein.
„Das ist ein wichtiger Durchbruch für die Sanierung der Klinikgruppe und für den Neuanfang. Daher ist das ein guter Tag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die Klinik-Standorte“, sagt Rainer Eckert, Sachwalter der Paracelsus-Kliniken.
Inzwischen liegt auch die Freigabe für die Übernahme der Paracelsus-Kliniken durch Porterhouse vom Bundeskartellamt vor. Das Kartellamt hatte zuvor geprüft, ob durch die angestrebte Übernahme der Beteiligungsgesellschaft Porterhouse eine Behinderung des Wettbewerbs eintreten würde.
Warum es zur Insolvenz kam, liegt für die neuen Eigentümer auf der Hand. Weil insbesondere die Akutkliniken in Karlsruhe, Osnabrück und Henstedt-Ulzburg über Jahre teils erhebliche Verluste erwirtschafteten, konnte die Klinikgruppe nicht gewinnbringend arbeiten, heißt es aus dem Konzern.
Die Paracelsus-Kliniken zählen mit rund 40 Einrichtungen an insgesamt 22 Standorten zu den großen privaten Klinikträgern in Deutschland. Bundesweit betreuen etwa 5200 Mitarbeiter jährlich mehr als 100.000 Patienten stationär.
Die Nachricht von der Insolvenz hatte die Mitarbeiter 2017 drei Tage vor Weihnachten wie ein Schock getroffen. Zwar stünden der Standort Henstedt-Ulzburg und andere nicht zur Disposition, hieß es damals. Doch der Konzern habe erhebliche Verluste erwirtschaftet und müsse saniert werden. In der Klinik in Henstedt-Ulzburg arbeiten 441 Menschen, die jährlich 10.000 Patienten stationär behandeln.