Langenhorn. Etwa Bürger und Bürgerinnen diskutieren angeregt über die Zuklunft ihres Stadtteils. Weitere Treffen sind geplant.

Antje Haugwitz lebt gern in Langenhorn. Und das seit 30 Jahren. Es ist das nachbarschaftliche Miteinander, das sie so für ihren Stadtteil einnimmt. Und doch: „Langenhorn könnte man netter gestalten, grüner“, sagt die 78-Jährige. Genau deshalb war sie am Freitagabend im Bürgerhaus Langenhorn. Als eine von rund 50 Bürgerinnen und Bürgern diskutierte sie zum Thema „Grünes Langenhorn“.

Dazu eingeladen hatte der Langenhorner Bürger- und Heimatverein, die Diskussion war Teil der neuen Veranstaltungsreihe „Konzept Langenhorn 2050“. „Wir betreten als Verein hiermit Neuland; und sie sind Teil eines Experiments“, sagte die Vorsitzende Andrea Rugbarth zu den Anwesenden. Das Experiment: Die Langenhorner gestalten die Zukunft ihres Stadtteils selbst. Formulieren Visionen, wie sich Langenhorn langfristig entwickeln sollte. Mit dem Ziel, diese später einfließen zu lassen in den politischen Entscheidungsprozess.

Wie wird Langenhorn in rund 30 Jahren aussehen? „Gehen wir dazu auch in die Schulen, fragen wir unsere Kinder und Enkelkinder“, sagte eine Teilnehmerin unter großer Zustimmung. Wie steht es zum Beispiel um die Naturschutzgebiete? Die Mehrheit war sich einig: Es gilt, die Wertigkeit der Moorgebiete zu erhöhen. Raakmoor und Rothsteinsmoor sollten als Naturschutzgebiet erweitert werden, neue Schutzgebiete entstehen und Feuchtgebiete erhalten bleiben. Es mache Sinn, sich über Stadtteil- und Stadtgrenzen hinaus zusammenzuschließen und gemeinsam Lösungsansätze für Frischluftachsen zu definieren.

Rege Diskussionen auch zum Thema Grünzüge: Kleingärten müssten erhalten bleiben und private Gärten wie in der Fritz-Schumacher-Siedlung als grüne Bereiche für den Stadtteil sichergestellt werden. Es gelte, durchgehende Grünzüge zu schaffen, Wasserläufe und Ufer zu renaturieren. Es fehle ein Gesamtplan für Langenhorn rund um Grünflächen und Bebauung. Dieser müsse den Bürgern vorgestellt werden und der Charakter Langenhorns trotz weiterer Bebauungen in jedem Fall erhalten bleiben.

Bei allen Erwartungen sei es jedoch auch bedeutsam, in die eigenen Gärten zu schauen. Bettina Amedick, Leiterin der örtlichen Nabu-Stadtteilgruppe: „Für die Insekten ist es wichtig, einen Großteil der Gärten naturnah und mit einheimischen Pflanzen zu gestalten.“

Nach zwei Stunden ging ein spannender Abend zu Ende. Ein zweites Treffen ist geplant, bevor sich weitere Themenabende anschließen.