Kreis Segeberg. Der Kreis Segeberg will alle Integrations-Angebote in der Region bündeln und gibt jetzt auch einen Newsletter raus.
Etwa 5000 Flüchtlinge sind seit Ende 2013 in den Kreis Segeberg gekommen. Tendenz abnehmend: Nur noch 65 waren es im Januar 2018. Die meisten von ihnen leben immer noch hier, alle haben eine Unterkunft bekommen. Doch der Weg in die Integration ist lang. „Zehn bis 15 Jahre wird es dauern, bis die Migranten hier wirklich angekommen sind“, sagt Segebergs Landrat Jan Peter Schröder. Die Kreisverwaltung will mit seiner Koordinierungsstelle dafür sorgen, dass Inte-grations-Angebote gebündelt werden. Schröder und sein Team stellten jetzt einen Informationsbrief, den es wahlweise auch als Newsletter im Internet gibt, für Migranten vor. Er soll künftig alle zwei Monate erscheinen.
Der Landrat erinnerte an die vielen Gastarbeiter, die vor gut 55 Jahren nach Deutschland geholt wurden, aber nie angekommen sind. „Viele sind geblieben, haben unsere Sprache aber nie wirklich gelernt“, sagt der Landrat. „Sie leben zwischen den Kulturen.“ Das dürfe nicht wieder geschehen. Deshalb haben sich Fachmitarbeiter aus der Kreisverwaltung teamübergreifend an die Arbeit gemacht, um Aufklärung zu leisten: Welche Projekte werden für Flüchtlinge angeboten? Wie und wo finden ehrenamt-liche Flüchtlingshelfer Rat und Infor-mationen? Das sind Fragen, die beant-wortet werden sollen. Dabei werden die Angebote aus dem ganzen Kreis Segeberg zusammengefasst.
In der ersten Broschüre wird zum Beispiel auf das Projekt „Handwerk ist interkulturell“ der Handwerkskammer Lübeck hingewiesen – auf ein Projekt für Migrantinnen und Migranten, die sich an ihrem neuen Wohnort politisch einbringen wollen und auf ein spezielles Bildungsangebot für Geflüchtete: In dem Projekt „Talk about“ geht es um den Umgang zwischen Männern und Frauen, individuelle Familienplanung und andere Themen der Liebe und Sexualität.
Außerdem werden im ersten Info-Brief alle Ansprechpersonen der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsintegration im Kreis mit Kontaktdaten vorgestellt. Der Infobrief liegt ab sofort kreisweit in den Migrationsberatungsstellen aus. Der Newsletter kann auch auf www.kreis-
segeberg.de eingesehen und heruntergeladen werden. Geplant ist im Laufe des Jahres zudem eine mehrsprachige App für Smartphones. Sie soll unter anderem Hilfestellungen zum Einkaufen und Eröffnen eines Kontos sowie Hinweise auf Beratungsstellen geben.