Kaltenkirchen. Der Weg für Radfahrer und Fußgänger soll die KZ-Gedenkstätte in Springhirsch mit der Gräberstätte Moorkaten verbinden.

Nach jahrelangen Vorgesprächen und Planungen könnte bald die Realisierung folgen. Der Kaltenkirchener Ausschuss für Jugend, Sport und Bildung befasst sich am Montag, 5. Februar, mit einem Geschichtspfad auf dem ehemaligen Wehrmachtsflugplatz in der Kaltenkirchener Heide. Dem Gremium liegt ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen vor. Die Verwaltung wird darin beauftragt, Kosten und Trägerschaft für die Info-Tafeln zu übernehmen. Mit den Inhalten wird sich der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte im Ortsteil Springhirsch beschäftigen.

Es sollen bereits vorhandene Wege benutzt werden

Die Kaltenkirchener Heide östlich der B 4 ist als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen. Im Management des Umweltministeriums für das Gelände wurde der Plan der Stadt bereits berücksichtigt, eine West-Ost-Querung für Radfahrer und Fußgänger zu bauen. Dabei sollen bereits vorhandene Wege genutzt und mit vier bis acht Tafeln bestückt werden. Auch die Bundesforstbetriebe unterstützen die Idee. Der Pfad würde die KZ-Gedenkstätte mit der Gräberstätte Moorkaten verbinden.

Auf dem Areal standen im Zweiten Weltkrieg die KZ-Außenstelle und ein Krankenlager für russische Kriegsgefangene. Dort sind Hunderte von Menschen ums Leben gekommen.

Vom Flugplatz starteten mehrere von der Nazi-Propaganda als „Wunderwaffen“ gepriesene Düsenflugzeuge. Eine Rampe hat möglicherweise als Abschussvorrichtung für den Marschflugkörper V1 gedient. Daneben stehen Überreste eines kleinen Bunkers.

Die Stadtverwaltung begrüßt ausdrücklich die Pläne für einen Geschichtslehrpfad – empfiehlt aber, zunächst die Kosten und Bedingungen des Eigentümers zu klären. Dabei handelt es sich um die bundeseigene Immobiliengesellschaft BIMA. Außerdem spricht sich die Stadtverwaltung für Gespräche mit der Gemeinde Nützen aus, auf deren Territorium ein Teil der Flächen liegen. Dabei soll geklärt werden, inwieweit sich die Gemeinde an dem Projekt finanziell beteiligen würde.

Der Ausschuss tagt im Ratssaal, die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr.