Norderstedt. Mit dem Amtsantritt von Elke Christina Roeder ändern sich alle Briefköpfe, Urkunden, Formulare und Hinweisschilder im Rathaus.
Die erste Frau an der Spitze der Norderstedter Verwaltung seit Gründung der Stadt – die Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder schreibt Geschichte mit der Aufnahme ihrer Amtsgeschäfte. Der Wandel vom letzten Mann (Hans-Joachim Grote) auf die erste Frau gestaltet sich im Dienstzimmer vergleichsweise einfach. Ex-OB und Innenminister Grote hat seine Kunstwerke längst abgehängt, Roeder hingegen hat einen Jahreskalender der Feuerwehr aufgehängt. Aufwendiger ist der Wechsel Mann auf Frau im Tagesgeschäft der Verwaltung. Schließlich muss jetzt auf allem, was aus dem Büro der Oberbürgermeisterin kommt auch Oberbürgermeisterin draufstehen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden alle Dokumente, Briefe, Urkunden und Ausschussvorlagen mit „Stadt Norderstedt – Der Oberbürgermeister“ angefertigt. Was davon nun unbenutzt noch übrig ist, kommt ins Altpapier, die Vorlagen werden auf „Stadt Norderstedt – Die Oberbürgermeisterin“ geändert. Alle Kollegen des Rathauses wurden angewiesen, jeweils die Briefköpfe und die E-Mail-Signaturen entsprechend zu ändern. Laut Rathaus-Sprecher Bernd Olaf Struppek geht seit dem 10. Januar kein Schreiben mehr ohne die korrekte weibliche Form heraus. Auch im Rathaus selbst wurden schon etliche Hinweisschilder geändert, etwa im Organigramm in den Aufzügen zu den einzelnen Stockwerken und Fachämtern. Nicht ausgeschlossen ist, dass vereinzelte Schilder noch auf den Oberbürgermeister hinweisen – sie sollen, so Struppek, „nach und nach, möglichst zeitnah“ ausgetauscht werden.
„Es gibt keine größeren Mengen an Vordrucken etc., die eingestampft werden müssen“, sagt Struppek. Gleichwohl kostet die Umstellung Geld. Wie viel genau, dazu hält man sich im Rathaus allerdings bedeckt. Struppek: „Genaue Summen werden dazu nicht kommuniziert.“