Kreis Segeberg . Die Gewerkschaft Ver.di bereitet Arbeitskampfmaßnahmen vor. WZV-Geschäftsführung will nicht über Entgelterhöhung verhandeln.

In den 94 Städten und Gemeinden des Kreises Segeberg, in denen der Wege-Zweckverband (WZV) für die Müllabfuhr sorgt, könnten demnächst die Mülltonnen am Straßenrand stehen bleiben. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) im Bezirk Südholstein bereitet derzeit Arbeitskampfmaßnahmen vor.

Wie der zuständige Gewerkschaftssekretär Andreas Wübben mitteilt, sei das die Reaktion der Gewerkschaft auf die Ablehnung der WZV-Geschäftsführung, in Verhandlungen über eine Entgelterhöhung für die GmbH-Beschäftigten einzutreten. Der WZV betreibt seit 2003 die Entsorgung GmbH & Co. KG. Dort ist das Gros der 310 Mitarbeiter beschäftigt, nur etwa 125 arbeiten noch nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes, in der GmbH sind die Gehälter um 20 Prozent niedriger, so Wübben.

Über die Verweigerungshaltung der WZV-Geschäftsführung seien die Gewerkschaftsmitglieder sehr verärgert. Obwohl die Geschäftsführung mit einer Steigerung der Personalkosten für 2017 geplant habe, sei man jetzt nicht einmal bereit, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, um über die notwendige Entgelterhöhung für die Beschäftigten zu verhandeln, sagt Wübben. Die Forderung von 6 Prozent sowie 100 Euro mehr für Auszubildende sei realistisch und notwendig: „Die GmbH-Beschäftigten haben faktisch seit mehreren Jahren keine Einkommensverbesserung erreicht und verharren seit 2013 nahezu auf dem gleichen Niveau. Damit muss nun Schluss sein!“

Während im Frühjahr in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes wieder für die übrigen Beschäftigten des WZV ein vermutlich ordentliches Ergebnis erreicht werden könne, drohten die GmbH-Beschäftigten leer auszugehen. Wübben: „Schon die Anwendung von unterschiedlichen Tarifverträgen in einem kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb stinkt zum Himmel.“