Kaltenkirchen. Nach 60 Jahren in ehemaligem Supermarkt: Der neue Standort im Haus der Agentur für Arbeit soll für mehr Einnahmen sorgen.

Die Kaltenkirchener Volkshochschule (VHS) zieht um. Nach 60 Jahren am alten Standort an der Straße Am Kretelmoor wechselt die VHS in ein Gebäude an der Straße Am Bahnhof, in dem noch die Agentur für Arbeit untergebracht ist.

VHS-Chefin Nadja Hahn und ihre 19 Kollegen sind begeistert. Mehr Veranstaltungen, mehr Lesungen, mehr Konzerte – das ist ihr Ziel nach dem Umzug, der im kommenden Jahr geplant ist. Auch die knapp 3000 Lehrgangsteilnehmer, die jährlich an Kursen teilnehmen, und die 200 freien Dozenten dürften sich freuen. Gestärkt werden soll außerdem das klassische VHS-Angebot jenseits der Qualifizierungsmaßnahmen für den Arbeitsmarkt.

Mit dem Umzug kann die VHS ihre verwinkelten Räume in einem ehemaligen Supermarkt verlassen. Auch die Lage hat sich in den Jahren immer wieder als ungünstig erwiesen. Viele Kaltenkirchener scheuten den dunklen, schlecht beschilderten Weg in das Gebäude zwischen Penny-Markt und Wohnblocks.

Volkshochschule zieht in der Innenstadt mehr Besucher an

Nadja Hahn bewertet das Projekt als Beitrag, die Zukunft der Bildungseinrichtung erfolgreich zu gestalten. Andere Überlegungen sind bereits verworfen worden. Eine Aufstockung um eine Etage hätte das alte Gebäude statisch nicht verkraftet. Auch eine Sanierung des altersschwachen Baus, in dem immer wieder Wasser eindringt, kam nicht infrage. Außerdem fehlt ein Glasfaseranschluss, der für viele Bildungsangebote notwendig ist. „Dann kam das Angebot der Arbeitsagentur“, sagt Nadja Hahn. Finanziell konnte die VHS den Umzug nicht bewältigen, sie stellte das Projekt den Fraktionen vor. Die Politiker waren angetan: Die Bildungseinrichtung zieht noch mehr Menschen in die Innenstadt, außerdem wird mit dem Umzug ein Leerstand vermieden.

Die VHS kann sich finanziell zu 60 Prozent selbst tragen und erhält jährlich Zuschüsse von 235.000 Euro für den Betrieb. Bürgermeister Hanno Krause erhofft sich vom neuen Standort größere Attraktivität und Nachfrage. „Es ist 5 vor 12, dass die VHS ins Zentrum zieht“, sagte er. Das sei die Chance für die Bildungseinrichtung zu überleben.

Die Arbeitsagentur wird in einen Neubau neben dem bestehenden Jobcenter am Kisdorfer Weg umziehen. Im August 2018 soll der Umzug mit den 40 Mitarbeitern erfolgen.