Schmalfeld. Die Gegner der Autobahn-20-Trasse luden Experten von Nabu und BUND zu einem Ortstermin und machten dabei ihren Standpunkt deutlich.

Die Gegner der geplanten A-20-Trasse durch das Schmalfelder Moor lassen nichts unversucht, den Bau der Autobahn durch ihr Biotop doch noch zu verhindern. Jetzt luden Schmalfelds Bürgermeister Klaus Gerdes und Nic Pohlmann von der Initiative A-20-Nordbogen den Moor-Experten Thomas Behrends vom Naturschutzbund zu einem Ortstermin in das Niedermoor ein.

„Hände weg von unserem Moor!“, fordert Schmalfelds Bürgermeister Klaus Gerdes. „Wir wollen verhindern, dass dieses klimaschützende Biotop zerstört wird.“ Um den A-20-Planern ihre Einigkeit zu demonstrieren, sollen die Moorflächen nun als ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet genutzt werden, sagt Gerdes. „Das wird schwer genug, auch wenn es nur etwa zehn Eigentümer sind“, sagt der Bürgermeister. Einige hätten ihr Land bereits an das Land veräußert. „Im Moment sitzen die Autobahn-Planer am längeren Hebel.“

Doch A-20-Nordbogensprecher Pohlmann, der nicht aufgibt, für eine nördlichere Trassenführung über die Bundesstraße 205 über Neumünster statt über die B 206 (Wittenborn– Schmalfeld–Lentföhrden) zu kämpfen, betont: „Wir müssen das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“ Darum erhoffen sich die A-20-Gegner nun von der Expertise des Nabu-Gewässerschutzexperten Behrends gute Argumente gegen den Bau der Autobahn, die auch das Struvenhüttener und das Hartenholmer Moor in Mitleidenschaft ziehen würde. Behrends wollte sich zum Thema A 20 nicht explizit äußern, doch eine großräumige Vernässung des Schmalfelder Moores oder eine großflächige, extensive landwirtschaftliche Nutzung des Moores, die zu weniger Nährstoffeintrag und dadurch wieder mehr Artenvielfalt führen würde, mache aus ökologischer Sicht Sinn, betonte Behrends. Wenn sich die Eigentümer einig seien, könnten sie für einen solchen Biotopverbund im Sinne des Natur- und Klimaschutzes sorgen. Denn Moorflächen gelten als die besten Speicher des Klimagiftes CO2, das aus dem trockenen Torf in großen Mengen in die Atmosphäre verdunste und so der Ozonschicht schade.

Unterstützt wurde der Nabu-Experte vom BUND-Moorkenner Maximilian Scheffler. Er hält die zurzeit überwiegend extensiv genutzten Moorflächen schon jetzt mit ihrem Flutrasenähnlichen Charakter „ökologisch für genauso wertvoll wie ein Moor“.

Gegen den Planfeststellungsschluss für den Abschnitt von der A 7 bis Wittenborn klagen die Naturschutzverbände, die Gemeinde Klein Gladebrügge und eine Anwohnerin aus Schmalfeld. Die Klage der Gemeinde Schmalfeld war dagegen nicht mehr fristgerecht beschlossen worden, so Gerdes.