Ellerau. Nach fast zehn Jahren Arbeit: Die Wählergemeinschaft tritt nicht zur Kommunalwahl 2018 an und wird sich wohl auflösen.
Vor fast zehn Jahren ist Aktives Ellerau (AE) furios in die Gemeindepolitik gestartet, nun steht die Wählergemeinschaft vor dem Aus. Zur Kommunalwahl im Mai 2018 wird AE nicht antreten. „Wir werden unseren Mitgliedern Anfang des nächsten Jahres vorschlagen, die Wählergemeinschaft aufzulösen“, sagt der Vorsitzende Joachim Dose. Das Interesse, Mitglied zu werden und mitzuarbeiten, sei immer weiter zurückgegangen. Das Ende habe sich schon seit Längerem abgezeichnet.
Geboren wurde AE aus Protest: Weil sie sich im Kampf um die Hauptamtlichkeit Elleraus von der Landes-CDU im Stich gelassen fühlten, gaben sämtliche CDU-Gemeinderäte im Herbst 2006 ihr Parteibuch ab, gründeten die Wählergemeinschaft und machten unter neuem Namen weiter Politik für den Ort. Und das so erfolgreich, dass sie bei der Kommunalwahl 2008 neun von zehn möglichen Direktmandaten holten und stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung wurden. Doch schon bei der nächsten Wahl 2013 zeichnete sich der Abstieg ab. AE holte nur noch drei Sitze. „Wir sind damals schon geschwächt in die Kommunalwahl gegangen“, sagt Dose, der ein „erlahmendes Interesse“ an der Arbeit der Wählergemeinschaft ausmachte. Einige der besonders aktiven Mitglieder gaben aus gesundheitlichen, beruflichen oder Altersgründen auf – ein Verlust, der nie wirklich aufgefangen werden konnte. „Besonders hart hat uns der Rückzug von Bernd Exler getroffen“, sagt Fraktionschef Jörg Jessen. Der frühere ehrenamtliche Bürgermeister und Bürgervorsteher sei ein Zugpferd gewesen.
Dose zog sich 2015 aus der Gemeindevertretung zurück, für ihn rückte Heiko Evermann nach, der inzwischen zur AfD wechselte. Nun machen nur noch Jessen und seine Frau Bianca für AE Politik. Bevor sich die beiden im kommunalpolitischen Ruhestand einrichten, würde AE der Gemeinde gern noch ein Abschiedsgeschenk machen: eine Boule-Bahn, am liebsten am Bürgerpark, direkt vor Doses Haustür.