Kreis Segeberg. Herbst und Winter sind Einbruchszeit. Jan Schröter hat ein paar kuriose Fälle gesammelt und sich dazu seine eigenen Gedanken gemacht.

Wer kommt in der dunklen Jahreszeit? Nein, nicht der Nikolaus. So weit sind wir noch nicht. Obwohl manche der finsteren Gesellen, die jetzt Saison haben, nach getaner Arbeit einen Sack über der Schulter tragen. Einen vollen Sack, aus dem sie keine Geschenke verteilen. Ganz im Gegenteil.

Zuletzt häuften sich die Meldungen über Einbrüche und Diebstähle derart, dass man sich fragt, was die Diebe eigentlich machen wollen, wenn schon alle Wohnungen ausgeraubt sind. Bei Berufskollegen einzubrechen, wäre dann das Mittel der Wahl und von allen gerne gesehen, außer vom Opfer. Ja, das wäre eine intelligente Lösung. Leider sind nicht alle Einbrecher intelligent. Manche sind sogar extrem dämlich. Wie derjenige, der in Bad Segeberg in die Wohnung eines syrischen Ehepaars einbrach, wo er keine Reichtümer erbeutete, aber die Wände mit Hakenkreuzen und AfD-Schriftzug beschmierte – eine eher unwirksame Art der Wahlwerbung, schätzungsweise. Als ziemlich einfallslos erwies sich auch ein 32-Jähriger, der in ein Bramstedter Fitnessstudio einstieg und dabei gesehen wurde, als er den Tatort verließ. Ein Polizeihund stöberte den Täter auf, obwohl der hinter einem Gartenzaun lag und sich tot stellte. Vielleicht hätte er besser tot überm Zaun hängen sollen anstatt dahinter, das fällt in Kleinstädten ja gar nicht weiter auf. Und nicht nur Männer stehlen. In einem Henstedt-Ulzburger Autohaus entwendete die Putzfrau einen Tresorschlüssel, ließ ein Duplikat anfertigen und bediente sich anschließend gleich zweimal. Saubere Arbeit, wenn auch nicht die, für die sie bezahlt wurde. Dass auch Diebinnen nicht unbedingt zu den Blitzmerkern gehören, zeigte sich hier ebenfalls: Die Wiederholungstat wurde von der Kamera gefilmt, die der Chef nach dem ersten Diebstahl installiert hatte.

Trotzdem gibt es Taten, die geben unlösbare Rätsel auf. Tatort: Bad Segeberg, Kartoffelfest, Verkaufsstand des Deutschen Roten Kreuzes. Ein Mann klaut einen 50 Meter langen Wasserschlauch und entkommt auf einem Hochrad. Zweifellos ein Zeitreisender aus dem 19. Jahrhundert, der mächtig auf dem Schlauch steht.

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