Norderstedt. Betriebsamt will neues System einführen: Container werden im Boden vergraben, an der Oberfläche gibt es nur eine Einwurfvorrichtung.
In immer mehr deutschen Kommunen geht der Müll auf Tauchstation. Entsorgt wird in sogenannten Unterflurcontainern (UFC). Das sind große Müllbehälter, die im Boden vergraben werden und von denen an der Straßenoberfläche lediglich eine Einwurfvorrichtung zu sehen ist. Das Norderstedter Betriebsamt will dieses Prinzip flächendeckend auch in Norderstedt einführen. Derzeit werde ein Konzept für die Umsetzung im Jahr 2018 erarbeitet, hieß es im Umweltausschuss.
Die UFC gebe es in verschiedenen Größen, sie könnten Platz sparend im Boden versenkt werden und seien geeignet, Restabfall, Bioabfall, Wertstoffe und Papier aufzunehmen. Vorgesehen sei der Einsatz der Container an Standplätzen, die viele Menschen zentral bedienen können. Interessant seien sie also für Grundstückseigentümer, Gewerbebetriebe, öffentliche Einrichtungen, Wohnungsgesellschaften, Wohnungseigentümergemeinschaften und öffentliche Einrichtungen.
Das Betriebsamt plant, dieser Zielgruppe zukünftig Unterflurcontainer in den Größen von zwei, drei, vier und fünf Kubikmetern anzubieten.
Wer sich ein Bild von der Technik machen wolle, bekomme auf den städtischen Wertstoffinseln Anschauungsmaterial – dort sei die baugleiche Entsorgungstechnik oberirdisch im Einsatz. Sie habe sich als äußerst effizient und ökonomisch erwiesen.
Es könnten also zukünftig zentrale Müllstandorte entstehen, die bis zu 350 Wohneinheiten versorgen. Konzipiert würden sie mit sechs UFC, Platz sparend im Boden versenkt. 35 bis 40 Müllgroßgefäße könnten so an der Oberfläche ersetzen werden. Das würde nicht nur besser aussehen, die Behälter seien auch einfacher zu befüllen, der Müll werde unsichtbar, die Ungezieferbelastung hätte ein Ende und eine Bewirtschaftung sei auch nicht nötig.
Bereits seit 2007 sammle das Betriebsamt Erfahrungen mit UFC, die auf der Wertstoffinsel in der Straße Am Exerzierplatz für Papier und Glas bereit stehen. Die Technik habe sich im Alltagsgeschäft bewährt. Für 2018 plant das Betriebsamt den Bau einer Musteranlage. Das Amt will das Entsorgungsmodell mit dem Dualen System und anderen Entsorgern abstimmen. Außerdem werde geklärt, was der Einsatz der UFC für die bestehende Entsorgungslogistik bedeute und wie sich das neue System auf die Gebühren auswirkt. Das Betriebsamt wird den Umweltausschuss hierzu laufend informieren.