Norderstedt. Das Sommerfest der Stadtwerke lockte Tausende von Besuchern an. Auch sonst gab’s viele Attraktionen im Kreis Segeberg

Turmbau mit List, Geduld und ganz viele Gefühl: An der Seepromenade im Norderstedter Stadtpark hatten kleine Baumeister die Möglichkeit, mit kleinen Holzstäben einen mächtigen Turm zu bauen. Wer ganz oben ankommen wollte, musste schon die Trittleiter erklimmen – und außerdem einen guten Freund bei sich haben, der das wackelige Ding einigermaßen in Schach hielt. Es war eines von vielen netten Vergnügungen, die am Wochenende in Norderstedt und Umgebung angeboten wurden. Denn es war das Ferienwochenende der kleinen Feste.

„Querbeet“ ging es am Sonntag im Stadtpark zu: Die Norderstedter Stadtwerke hatten zu ihrem fünften Sommerfest eingeladen und boten handgemachte Unterhaltung. Nicht spektakulär, dafür schön bodenständig. Viele Spielstationen für Kinder, die sich auf diese Weise mit physikalischen Phänomenen auseinandersetzen konnten. Einige von ihnen schafften es sogar im Handumdrehen, leitende Stellungen einzunehmen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der Bühne wurde auf spaßige Weise demonstriert, wie Strom geleitet wird. Dazu gab es eine lustige Moderation, sodass auch die Erwachsenen ihren Spaß daran hatten.

200 Meter weiter wurde am Sonnabend an der Stormarnstraße ein anderer Geburtstag gefeiert: Hempels, das Norderstedter Gebrauchtwarenhaus, ist fünf Jahre alt geworden. Auf einer Fläche von 1700 Quadratmetern werden 50.000 Second-Hand-Artikel zu kleinen Preisen angeboten. Am Jubiläumstag waren die Preise sogar noch niedriger als sonst: 20 Prozent auf alles, war die Devise, die etwa 1000 Kunden, Schau- und Unternehmungslustige anlockte. Hempels-Betriebsleiter André Klinger freute sich über die Resonanz. Wer wollte, konnte sich in den Polstern der ausgestellten Couchen niederlassen und dem Trio Saints in Action lauschen: Die drei Herren im mittleren Alter spielten Lieder, die durchweg älter waren als sie selbst. Das machte gute Laune. 400 Stück Butterkuchen gab es gratis, Norderstedts Stadtpräsidentin Kathrin Oehme und Stadtrat Thomas Bosse halfen beim Verteilen.

Viele Henstedt-Ulzburger spürten am Wochenende wieder einmal, wie gut sie es haben: Der Verein Henstedt-Ulzburg Bewegt stellt dermaßen viele Großveranstaltungen auf die Beine, dass es einem um die Gesundheit der ehrenamtlich engagierten Helfer Angst und Bange werden kann. Freitag, Sonnabend und Sonntag bot der Verein Open-Air-Kino im Bürgerpark an – acht Filme an drei Tagen. In anderen Orten funktioniert so etwas nicht, in Henstedt-Ulzburg geht es vor allem auch deshalb, weil sich viele kleinere und größere Unternehmen im Ort als Sponsoren beteiligen, um die Kosten und das Risiko gering zu halten. Viele hundert Zuschauer pilgerten also mit Decken, Stühlen und Liegen in den Park, um kostenlos Natur, frische Luft und Filme zu genießen. Vor allem die Nachmittagsvorstellungen waren gut besucht, so lange sich die Sonne gegen die Wolken durchsetzen konnte. Abends lagerten weniger Menschen auf der Wiese, weil die Veranstalter trotz aller Umsicht einen wesentlichen Wohlfühlfaktor nicht auf dem Zettel hatten: Es gab leider keine Rasenheizung. Frank Bueschler, stellervertretender Vorsitzender von Henstedt-Ulzburg Bewegt, nahm es gelassen: „Open-Air-Veranstaltungen sind in diesem Sommer tatsächlich ein echtes Risiko.“

Bad Segeberg feierte am Sonnabend ein richtiges Traditionsfest, das auch wieder viele Touristen anlocke: „Eine Stadt spielt Karl May“. Die Besucher stürmten förmlich die Segeberger Fußgängerzone, die seit vielen Jahren an diesem ersten Sonnabend im August zur Wild-West-Mainstreet wird. Die Autogrammtische des Karl-May-Ensembles mit Winnetou (Jan Sosniok), Old Surehand (Alexander Klaws), Lea-tshina (Sila Sahin) und General Douglas (Mathieu Carrière) und allen anderen waren schon lange vor 11 Uhr von den Fans umlagert.