Eekholt. Die Teenager drehen im Wildpark Eekholt eigene Tierdokumentation für das Green Screen Naturfilmfestivals in Eckernförde.

„Gleich beginnt die Fütterung, da filmen wir noch mal“, sagt Keno Jargstorf (13). Gemeinsam mit Michel Lorenzen (16, Eckernförde) und Sebastian Kutterolf (17, Laboe) gehört der Henstedt-Ulzburger zu den 16 Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren, die an dem Naturfilmcamp im Wildpark Eekholt teilnehmen. Bereits zum neunten Mal wird es anlässlich des Internationalen Eckernförder Naturfilmfestivals Green Screen in Kooperation mit der Einrichtung veranstaltet. Über 270 Kinder, größtenteils aus Schleswig-Holstein, haben im Laufe der vergangenen Jahre teilgenommen, etwa 60 Kurzfilme sind entstanden.

Die Werke werden in Eckernförde vom 13 bis 17 . September neben dem regulären Festival in einem offenen Wettbewerb mit Einsendungen aus ganz Deutschland präsentiert. Das Preisgeld ist für eine Kameraausrüstung angedacht. Parallel zu den Filmen werden während des Festivals auch zahlreiche Workshops und Diskussionsrunden veranstaltet, die Jungfilmer haben die Gelegenheit, mit Experten ins Gespräch zu kommen.

Fachkundige Unterstützung erhalten die Jugendlichen beim Erstellen der etwa drei- bis siebenminütigen Kurzfilme von Dieter Hoese, dem ehemaligen Kameramann von Tierfilmer Heinz Sielmann, und den beiden Medienpädagogen Bernadett Skala und Daniel Wehrend. Fachwissen zu den Tieren wird sowohl durch Ute Kroeger, der Leiterin der Wildparkschule, als auch durch Bücher und im Park stehende Tafeln vermittelt. Die Auseinandersetzung mit den Tieren soll die Jugendlichen für die Natur begeistern.

„Viele sehr beliebte Themen wiederholen sich im Laufe der Jahre, aber es entsteht jedes Mal etwas ganz Neues“, sagt Daniel Wehrend.

Die Medienpädagogen Bernadett Skala und Daniel Wehrend (r.) mit Kameramann Dieter Hoese - ein langjähriger Wegbegleiter von Heinz Sielmann.
Die Medienpädagogen Bernadett Skala und Daniel Wehrend (r.) mit Kameramann Dieter Hoese - ein langjähriger Wegbegleiter von Heinz Sielmann. © HA | Christopher Herbst

Die Teilnehmer beschäftigen sich mit der Familie der Marder, den Wildparks in ihrer arterhaltenden Funktion am Beispiel Eekholts und fertigen eine Reportage über Greifvögel an. Dabei ist stets sehr viel Geduld gefordert, die sich jedoch auszahlt und aussagekräftige Bilder für die Kamera liefert. „Es ist eine große Herausforderung für die Jugendlichen – auch viel Teamgeist und Eigeninitiative sind gefragt“, sagt Ute Kroeger und betont die persönliche Entwicklung der Teilnehmer.

„Insbesondere die Kreativität und Fantasie der Kinder wird angeregt, da auch unsere technische Ausstattung nur begrenzte Maße hat“, sagt Dieter Hoese und verweist auf die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre. Umso mehr liege das Augenmerk auf einer guten, fokussierten Planung der Aufnahmen. Ingesamt fünf Tage haben die Jugendlichen Zeit für Filmaufnahmen, Drehbuch schreiben, schneiden und Tonaufnahmen.

Für ein zweites Camp sind noch Anmeldungen möglich

„Anders als die normalen Besucher dürfen wir auch in die Gehege rein und können den Tieren ganz nahe kommen. Das ist ein tolles Erlebnis“, sagt Keno. Der Teenager hat auch privat schon eigene Videos gefilmt und freut sich über die Anleitung im Wildpark, besonders im Hinblick auf die Filmtheorie und Kameraführung. Gemeinsam mit Michel und Sebastian beschäftigt er sich mit der Arterhaltung und den Schutzmaßnahmen des nahezu ausgestorbenen Blesswildes, das es vermutlich nur noch in Eekholt gibt.

Jahr für Jahr kommen zahlreiche Jugendliche wieder zu dem Naturfilmcamp im Wildpark zurück, begeistert angesichts der gesammelten Erfahrungen. Auch die positiven Rückmeldungen seitens der Eltern freut die Veranstalter. Ein zweites Camp findet im Wildpark vom 6. bis 11. August statt, noch sind online Anmeldungen möglich. Auf der Website des Festivals gibt es weitere Informationen, zudem werden dort alle Beiträge veröffentlicht.

www.greenscreen-festival.de