Kreis Segeberg. Bei der Grünen-Parteibasis überwiegt die Zustimmung zum Koalitionsvertrag mit CDU und FDP. Mitglieder stimmen bis zum 26. Juni ab.

Die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP kann starten – wenn es nach dem Willen vieler Grünen-Politiker im Kreis Segeberg geht. „Der Koalitionsvertrag trägt viel grüne Handschrift“, sagt Katrin Schmieder, Grünen-Stadtvertreterin in Norderstedt. Sie hat während des Landesparteitages die intensive Diskussion um den Koalitionsvertrag verfolgt. Natürlich seien Kompromisse nötig. „Als Kommunalpolitiker müssen wir uns immer aufs Neue politische Partner suchen, um unsere Wünsche und Forderungen durchzusetzen“, sagt die Politikerin, die dem Koalitionsvertrag zustimmen wird und das auch den 40 Norderstedter Grünen empfehlen will. Bis zum 26. Juni sollen die rund 2400 Grünen im Norden ihr Votum abgeben.

Schmieder gefällt, dass die künftige Landesregierung viel Geld investieren wolle, um die Qualität in den Kitas zu verbessern und die Elternbeiträge auf Dauer zu senken. Integration, Naturschutz und die Förderung sozialer Projekte seien weitere grüne Themen im Koalitionspapier. Kritik übt die Norderstedterin daran, dass die Schulgemeinschaft mit einer Dreiviertelmehrheit über G8 oder G9 beschließen soll. „Da entscheiden Eltern für Kinder, die noch gar nicht an der Schule sind“, sagt die Stadtvertreterin. Sie hätte sich gewünscht, dass die Städte und Gemeinden als Schulträger über den langen oder kurzen Weg zum Abitur entscheiden und die Schulgemeinschaft dazu anhören. „Es wird jetzt entscheidend darauf ankommen, wie der Koalitionsvertrag mit Leben gefüllt wird“, sagt Schmieder.

Raus aus der Kuschelecke und mutig voranschreiten – unter diesem Motto wird auch Peter Stoltenberg, Kreissprecher der Segeberger Grünen, für das Regierungsbündnis stimmen. Förderung des Öko-Landbaus, Naturschutz als Schwerpunkt, das sind für den Landwirt wichtige Themen, die im Koalitionspapier ausreichend berücksichtigt würden. Auch die Energiewende komme voran und: Die Grünen könnten die Regierung jederzeit verlassen.

„Ich erhoffe und erwarte mir von der künftigen Landesregierung für unseren Ort vor allem eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs“, sagt Gerd Wichmann, grüner Gemeinderat in Alveslohe. Auch er sieht im Vertrag, der die Zusammenarbeit bestimmt, mehr Plus- als Minuspunkte und will ebenfalls zustimmen.