Norderstedt. In Schleswig-Holstein wird verhandelt, Grüne, FDP und CDU streben eine sogenannte Jamaika-Koalition an. Was sie wohl trinken?

Mit „Jamaika“ assoziiert man Rum, Reggea, Rastalocken und Rauchwaren mit Tiefenentspannungsgarantie. Nichts davon erinnert spontan an schleswig-holsteinische Politiker.

Trotzdem regiert uns demnächst wahrscheinlich eine Jamaika-Koalition. Das sieht dann vermutlich so aus: Am Strand von Laboe sitzen Daniel Günther, Robert Habeck und Wolfgang Kubicki, flechten sich gegenseitig Dreadlocks und gönnen sich selbstgedrehte Tüten sowie literweise Cuba Libre (Cuba ist zwar nicht Jamaika, aber, wie Andi Möller sagen würde: Hauptsache Karibik). Falls Sie sich fragen, wo in diesem bezaubernden Arrangement Monika Heinold ihren Platz findet: Die hält sich fern, weil die drei Herren am Strand permanent „No woman, no cry“ singen.

Die Politik, die dabei herauskäme, wäre womöglich spannender als die, welche uns die jüngste Landtagswahl nun wirklich einbringt. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und eine Landtagswahl schon gar nicht – fragen Sie mal Thorsten Albig.

Jamaika hat also eigentlich mit unserer Lokalpolitik überhaupt nichts zu tun. Politik ist ja auch eine ernste Sache, die beeinflusst unser aller Dasein. Wer hätte beispielsweise damit gerechnet, dass Donald Trump und die übrigen G20-Regierungschefs die termingerechte Durchführung des Drachenfestes in Henstedt-Ulzburg verhindern? Ursprünglich für den 8./9. Juli geplant, muss die Drachensause auf Hof Jacob um eine Woche vorverlegt werden, weil die Papierflieger in der Einflugschneisenperipherie das Flughafenradar irritieren könnten. Die im Rahmen des Hamburger G20-Gipfels aufgebotenen Sicherheitskräfte würden dies als Angriff auf die „Airforce One“ interpretieren und die Luftwaffe (wieso Luftwaffe, schießen die mit Luft?) losschicken – schneller, als Nena „99 Luftballons“ singen könnte. Und ratzfatz wäre Henstedt-Ulzburg Geschichte, was nicht bloß wegen des Drachenfestes schade wäre.

Leute, entspannt euch mal. Schleswig-Holstein ist Jamaika-Land. Lasst euch von Günther, Habeck und Kubicki die Tüte reichen oder einen Cuba Libre mischen, sogar das Wetter ist danach. Bestimmt kommt dann auch Monika Heinold wieder dazu.

Bei der frage ich mich wirklich, wie die mit Rastalocken aussähe.