Bad Segeberg. Der Fernradweg durch den Kreis Segeberg wurde vor zehn Jahren eröffnet. Am Sonnabend, 13. Mai, wird das kleine Jubiläum gefeiert.

Angefangen hat der Mönchsweg ganz klein. Als Idee eines Radwegs von Mönkloh nach Weddelbrook. „Dafür gab es keine Förderung“, erinnert sich Horst Weppler. Der Regionalplaner im Kreis Ostholstein ist heute erster Vorsitzender des Vereins Mönchsweg, dem Träger des Fernradwegs. Statt des kleinen Radwegs im Westen des Kreises entstand inzwischen ein großer, der in Schleswig-Holstein zwischen Glückstadt und Puttgarden verläuft und auch durch Mönkloh und Weddelbrook führt.

Die Planer aus dem Kreis Segeberg setzten sich nach den ersten Überlegungen 2003 mit den Kollegen aus Steinburg, Plön und Ostholstein in Verbindung – hier kam dann auch Horst Weppler ins Spiel. Es entstand eine Lenkungsgruppe, die den Weg plante. Die EU förderte das Projekt. Mittlerweile hat der Mönchsweg eine Strecke von 530 Kilometern erreicht, nachdem er 2014 bis nach Bremen verlängert wurde. Auch durch Dänemark führt der Weg weiter und ist damit insgesamt rund 1000 Kilometer lang. Für die Orte an der Strecke bringt das nicht nur neue Gäste, sondern – wie im Fall Bad Segeberg – auch Fahrradboxen oder eine Ruhestation für die Radfahrer. „Das sind schöne Folgen des Mönchswegs“, sagt Dirk Gosch von der Touristinfo der Stadt.

Eröffnet wurde der Mönchsweg mit einem Fest im Mai 2007 in Oldenburg. Nun wird wieder gefeiert. Zum zehnten Geburtstag lädt der Mönchsweg-Verein gemeinsam mit der Stadt Bad Segeberg und der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde für Sonnabend, 13. Mai, vor die Marienkirche ein. Mit dabei sind auch der Schleswiger Bischof Gothard Magaard und der katholische Dekan Leo Sunderdiek. Vor allem aber werden viele Radler nach Bad Segeberg kommen.

„Der Weg folgt der Christianisierung in Richtung Dänemark“, sagt Horst Weppler. „Er führt zu Kirchen und sonstigen Orten hin, die für die Christianisierung wichtig waren.“ Der Mönchsweg sei aber nicht der Weg, den die Mönche in der Zeit der Missionierung um das Jahr 800 gegangen sind. „Diese Wege gibt es so nicht mehr, es musste ein Weg sein, auf dem man Fahrrad fahren kann.“ Der Weg wird gut genutzt. „Wir haben mittlerweile Zahlen durch eine Radzählung“, erläutert Dagmar Ott von der Geschäftsstelle des Mönchswegs.

Fest installierte Zählgeräte hätten 2015 und 2016 an drei Standorten insgesamt 90.000 Radfahrer erfasst, so Ott. Am Standort mit der geringsten Zahl seien immer noch 16.000 Radfahrer vorbei gefahren. Horst Weppler ergänzt: „Man kann aus den Gästebüchern in den Kirchen gut Rückschlüsse über die Nutzer des Mönchswegs ziehen.“ Er selbst habe sich einige Gästebücher der Kirchen entlang der Strecke angeschaut. Demnach seien relativ viele Radfahrer auf der Strecke unterwegs.

Künftig sollen sie dabei auch noch mehr Informationen bekommen. Denn derzeit ist eine Mönchsweg-App in Vorbereitung. „Das ist die nächste Stufe, die wir angehen“, sagt Horst Weppler. „Nächstes Jahr ist die App fertig.“ Das Förderprojekt, mit dem die App realisiert wird, hat den Titel „Mönchsweg – Die eigene Geschichte erfahren!“ bekommen. Die Radler sollen durch die App mehr Informationen über die örtliche Geografie, die Natur, Kirchen und historische Ereignisse bekommen.

Nun wird aber erst einmal gefeiert. Am 13. Mai wird um 10 Uhr der Markt mit Ausstellern und Gastronomie eröffnet. Um 11 Uhr beginnt in der Kirche die „Musik zur Marktzeit“, für die Kantor Andreas Maurer-Büntjen mit seiner Kantorei eingeübt hat. Der ökumenische Gottesdienst beginnt um 12.30 Uhr, danach startet ein Bühnenprogramm mit Musik und Infos. „Es ist ein gelungenes Miteinander, alles greift ineinander“, sagt Pastorin Rebecca Lenz.