Norderstedt. Regionalliga-Fußballer empfangen am Sonntag den Landesrivalen VfB Lübeck, gegen den sie am 23. September im Hinspiel beim 1:3 einen Tiefpunkt erlebten.

Für den Kapitän von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt ist die Sache vor dem Duell mit dem VfB Lübeck (Sonntag, 14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) klar. „Im Hinspiel haben wir an der Lohmühe eine richtige Rutsche gekriegt. Das war unser Tiefpunkt. Diesmal wollen wir unbedingt besser spielen und Lübeck ärgern“, sagt Philipp Koch. „Nur“ mit 1:3 verlor die Eintracht am 23. September in einer Begegnung, deren Kräfteverhältnis mit einem 1:6 besser wiedergegeben worden wäre.

Koch verabschiedete sich bei seiner Auswechslung wegen Gelb-Rot-Gefahr kurz vor der Pause mit provokanten Handküsschen vom Lübecker Publikum, Trainer Thomas Seeliger war eine Woche später nach dem 0:0 gegen die SV Drochtersen/Assel seinen Job los. Unter seinem Nachfolger Dirk Heyne befindet sich die Eintracht mittlerweile im Höhenflug. 19 Punkte sammelte die Mannschaft aus den letzten sieben Partien. Die Abstiegsgefahr ist gebannt. Als Tabellenachter fordern die Garstedter nun mit sechs Punkten Rückstand auf ihren Kontrahenten den Tabellenvierten Lübeck.

Heyne geht die Sache gewohnt selbstbewusst an. „Der VfB mag vielleicht Favorit sein, aber jeder Favorit muss seine Favoritenrolle auf dem Platz bestätigen“, sagt er. Dort, nämlich auf dem Platz, plagen die Eintracht nur leider arge Probleme im Offensivbereich. Linus Meyer (Pfeiffersches Drüsenfieber) darf zumindest wieder sehr dosiert trainieren. Eine Prognose, wann der Mittelfeldtechniker eingreifen kann, gibt es aber nicht.

Offensivallrounder Isaac Akyere fehlt mit Knieproblemen, Stürmer Jan Lüneburg ist wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Fraglich ist außerdem der Einsatz von Felix Drinkuth. Der Außenbahnspieler lag die ganze Woche über mit Magen-Darm-Problemen im Bett. „Es wird knapp, aber wir hoffen, dass er auflaufen kann“, sagt Heyne. Lüneburgs Ausfall soll Ermir Zekjiri, eigentlich wie Drinkuth auf der Außenbahn zu Hause, kompensieren, das hat der Coach bereits festgelegt. „Emo wird ganz vorne starten.“ In der Defensive darf sich Heyne dafür immerhin mit einem Luxusproblem beschäftigen. Jeremy Karikari hat seine Gelbsperre abgesessen, Hamajak Bojadgian beim 3:1-Auswärtssieg gegen den FC St. Pauli II ein Tor per Kopf erzielt und ein gutes Spiel gemacht, aber auch den Elfmeter zum 1:1 verschuldet. Wer von beiden darf in der Innenverteidigung neben Marin Mandic ran? Noch mauert der Coach: „Ich habe die Lösung schon klar im Kopf, verrate sie aber nicht.“ Sollte Jan-Philipp Rose seine Rückenprobleme überwunden haben, könnte er zudem als Linksverteidiger wieder zurückkehren. Steven Lindener müsste weichen.

Wie Heynes Personalpuzzle am Ende auch immer aussieht, die Chancen „uns noch weiter oben festzusetzen“, wie Kapitän Koch als Marschroute ausgibt, stehen bei Eintrachts aktueller Form deutlich besser als vor einem halben Jahr beim „Tiefpunkt“ an der Lübecker Lohmühle.