Norderstedt. Beirat lädt die Bürger zu einer Fragerunde mit den Fraktionsspitzen der Stadt ein. Themen sind Kultur, Pflege und Verkehr.
Was wollen die Politiker für die Senioren tun? Das will der Seniorenbeirat Norderstedt in einer Diskussion zur Landtagswahl wissen – allerdings nicht von den Kandidaten für das schleswig-holsteinische Parlament, sondern von den Fraktionsspitzen der Norderstedter Stadtvertretung.
„Wir haben uns bewusst so entscheiden, weil die Norderstedter ihre Politiker kennen, die Bewerber für einen Sitz in der Landeshauptstadt Kiel aber eher nicht“, sagt Ingrid Kowski, Sprecherin des Norderstedter Seniorenbeirats. Außerdem seien die Lokalpolitiker gehalten, Wünsche, Kritik und Anregungen der Bürger auf die Landesebene zu tragen.
Diskutiert wird am Montag, 13. März, von 18.30 Uhr an im Plenarsaal des Rathauses. Kai Hädicke-Schories von der Norderstedter Polizei wird den Abend moderieren. Geredet wird zunächst mit festem Konzept und vorformulierten Fragen, an denen sich die Besucher orientieren sollen.
Was gedenken Sie zu unternehmen, insbesondere mit Blick auf die Altersarmut, damit Rentner in Schleswig-Holstein besser am kulturellen Leben teilnehmen können?
Bisher müssen Rentner den vollen Preis bezahlen, wenn sie Museen, Ausstellungen oder Theater besuchen oder Büchereien nutzen, sagt Ingrid Kowski. Im europäischen Ausland hingegen seien verminderte Eintrittspreise für Rentner an der Tagesordnung.
Wie wollen Sie den kritischen Zustand in der Pflege beheben?
Hans Jeenicke, Sprecher des Arbeitskreises Soziales, sagt: „In Schleswig-Holstein gibt es zu viel stationäre und zu wenig ambulante Pflege. Das Land muss umsteuern und mehr Plätze für die Tagespflege schaffen, damit mehr Angehörige Erkrankte zu Hause pflegen können und entlastet werden.“ Hans Jeenicke verwies auf einen Bericht im Abendblatt, wonach sich die Beschwerden über schlechte Pflege, Personalmangel oder mangelnde Hygiene bei der Heimaufsicht des Kreises Segeberg im Vorjahr im Vergleich zu 2015 verdreifacht hätten.
Wenn Menschen möglichst lange zu Hause leben sollen, muss es auch entsprechende Wohnformen geben, fordert der Seniorenbeirat: Barrierefreies, betreutes und bezahlbares Wohnen, wie es das Bielefelder Modell oder das Projekt „Lebendige Nachbarschaft“ (LeNa) der Hamburger Saga ermögliche. Die Frage dazu lautet:
Welche konkreten Lösungsansätze und Konzepte haben Sie?
„Wenn du auf der Straße fährst, hast du die Autos im Nacken. Und auf dem Fußweg ist das Radfahren verboten. Deswegen meide ich die Ulzburger Straße“, sagt Ingrid Kowski und leitet zum Thema Verkehr über. Gerade das Radeln auf der Straße verunsichere viele Senioren, ist aber nur ein Aspekt:
Wie stellt sich ihre Partei eine Verkehrsplanung für Norderstedt und den Kreis Segeberg vor, mit der die Staus vermieden werden können?
Schließlich geht es um die wachsende Zahl von Einbrüchen und Überfällen.
Wie will ihre Partei die Sicherheit der Bürger erhöhen?
Sind die Fragen abgearbeitet, geht es in die freie Diskussion. Die Diskussion des Norderstedter Seniorenbeirats zur Landtagswahl findet am Montag, 13. März, von 18.30 Uhr an im Rathaus statt.