Bad Segeberg. Franziska K. soll den Segeberger Steuerberater Heinz S. heimtückisch erstochen haben
Die Staatsanwaltschaft in Kiel hat ihre Ermittlungen gegen die 27-jährige Franziska K. aus Bad Oldesloe abgeschlossen und sie wegen Mordes an dem Steuerberater Heinz S. (58) aus Bad Segeberg angeklagt. Die Anklage liegt dem Landgericht Kiel vor. Mit einem Prozess gegen die Angeklagte wird nicht vor Mitte April gerechnet.
Die Tat am 12. Oktober 2016 schockierte die Menschen in Bad Segeberg und im ganzen Umland. In der Dachgeschosswohnung des Opfers an der Kurhausstraße kam es zu der Auseinandersetzung zwischen Heinz S. und Franziska K. Im Verlauf des Streites soll Franziska K. mehrmals mit einem Messer auf den Oberkörper des Mannes eingestochen haben. Als die Polizei nach einer Alarmierung die Wohnung stürmte, traf sie Heinz S. noch lebend an, doch er starb wenig später in einer Klinik. Die mutmaßliche Täterin hatte sich in der Wohnung verschanzt. Sie leistete erheblichen Widerstand bei der Festnahme und drohte, sich selbst zu töten.
„Über das Warum der Tat können wir auch heute noch nichts Definitives sagen“, teilt Staatsanwalt Michael Bimler auf Anfrage mit. „Die Dame sitzt in Untersuchungshaft und schweigt bisher beharrlich.“ Wegen heimtückischen Mordes laute die Anklage, weil sie das Messer für ihr Opfer überraschend gezogen und damit zugestochen hatte, sagt Bimler. „Dabei hat sie die Arg- und Wehrlosigkeit des Mannes ausgenutzt.“
Franziska K. arbeitet angeblich als Prostituierte. Bei dem Verhältnis zu Heinz S. habe es sich um käufliche Liebe gehandelt, so die Staatsanwaltschaft. „Wir hoffen, dass der Prozess mehr Licht in die Sache bringen wird“, sagt Staatsanwalt Bimler. Und die Antwort auf die Frage, warum die professionelle Beziehung der Frau zu Heinz S. so eskalieren konnte.