Henstedt-Ulzburg. In Henstedt-Ulzburg landen viele herrenlose Fundhunde, aber auch solche, die von ihren Besitzern nicht mehr versorgt werden können.

Am Kirchweg 124e, ganz am Ortsende gelegen, befindet sich das Tierheim Henstedt-Ulzburg. Es hat eine eigene Hundestation, in der zurzeit elf Hunde leben. Alle sind tierärztlich versorgt, geimpft und gechipt. Sofern möglich, sind die obdachlosen Tiere in Gruppen untergebracht und haben freien Auslauf.

Gründe, weshalb die Vierbeiner im Tierheim landen, gibt es viele. Zum Beispiel Betty, eine Cockerspanieldame: Sie, ihr Partner und drei Hundekinder wurden aus einer Tierpension nicht wieder abgeholt und kamen deshalb hierher. Hugo, ein vier Jahre alter Mischlingshund, ist Allergiker und benötigt deshalb eine Diät und viel tierärztliche Versorgung. Das konnten sich die alten Besitzer nicht mehr leisten und haben ihren Hunde schweren Herzens abgeben müssen. Wer über die Anschaffung eines Hundes nachdenkt und auch noch ein gutes Werk tun will, der sollte den Besuch des Tierheims in Erwägung ziehen. Gegen eine Schutzgebühr kann dort ein Hund erworben werden.

Für den Bereich Segeberg-West (Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Ellerau, Kisdorf und Kaltenkirchen-Land) ist das Tierheim Henstedt-Ulzburg zuständig. Im Jahr 2016 wurden 86 Hunde abgegeben, 77 herrenlose Hunde wurden aufgefunden. Bis auf 13 von ihnen wurden alle wieder abgeholt. Tipp der stellvertretenden Tierheimleiterin Katja Vogel: „Wenn sie einen auf einen herrenlosen Hund treffen, am besten die Polizei rufen! Die Beamten greifen dann den Hund auf und bringen ihn ins Tierheim. Die Beamten haben auch außerhalb der Öffnungszeiten Zugang.“ Ebenfalls für die Hunde der Einrichtung zuständig ist Tierheimleiterin Berit Glawe. „Hunde benötigen Auslauf,“ betont sie. „Wir haben etwa 20 ,Gassigeher’, die zweimal täglich ehrenamtlich mit den Tieren spazieren gehen. Gelegentlich passiert es sogar, dass ein Hund bei einem dieser freiwilligen Helfer kleben bleibt.“ Berit Glawe selbst wurde im Tierheim Henstedt-Ulzburg zur Tierpflegerin ausgebildet und gibt ihr Wissen nun weiter.

Ein Hund im Haus – oder lieber nicht?

Der sehnliche Wunsch eines Kindes steht nicht selten am Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Mensch und Tier.

Jeder zukünftige Hundehalter und auch dessen Kinder sollten sich jedoch klarmachen, dass „einen Hund haben“ mehr bedeutet als das Streicheln, Spielen und Füttern.

Der Deutsche Tierschutzbund hat acht Fragen aufgelistet, die sich vor der Anschaffung eines Hundes beantwortet werden sollten:

Welcher Hund passt zu den Wohn- und Lebensverhältnissen? Dann muss unbedingt für genügend Auslauf gesorgt sein, dazu gehört, dass genug Geduld und Zeit für einen Hund vorhanden sein sollte.

Gestattet es die Hausverwaltung, einen Hund zu halten? Steht genug Geld für Futter, Steuern, Versicherung und Tierarzt zur Verfügung?

Nicht zuletzt ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder mit einem Hund als Hausgenossen einverstanden sind, und schließlich: Ist für die Unterbringung und Versorgung des Hundes im Urlaub gesorgt?

Ist nur einer dieser Punkte zweifelhaft, so empfiehlt der Tierschutzbund, auf einen Hund zu verzichten.

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Betreiber der Einrichtung ist der gemeinnützige Verein Tierschutz Hen­stedt-Ulzburg. 400 Mitglieder hat der Tierschutzverein aktuell. Neben der Aufnahme, Verwahrung und Pflege von in Not geratenen Tieren hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, Hinweise auf Tierquälerei zu überprüfen. Außerdem betreibt er Aufklärungsarbeit und arbeitet eng mit den Ordnungsbehörden zusammen. Finanziert wird seine Arbeit von den Gemeinden, aber auch durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, Basare und andere Veranstaltungen im Tierheim. Die Norderstedter Tafel unterstützt das Tierheim mit Naturalspenden. Jeden zweiten Dienstag trifft sich die Jugendgruppe im Blockbohlenhaus.

Kinder zwischen sechs und 14 Jahren erfahren hier alles über Tierschutz, artgerechte Haltung und die Welt der Tiere. Es wird gespielt, gebastelt, und es werden themenbezogene Ausflüge unternommen.

„Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert“, das steht auf der Webseite des Tierschutzvereins. Sowohl für die Vermittlung als auch für die Aufnahme von Fundtieren muss eine Schutzgebühr entrichtet werden. „Leider,“ so heißt es weiter im Text, „ist es immer noch so, dass Tiere als Sache betrachtet werden und die Entscheidung über eine Anschaffung vorschnell getroffen wird. Dies möchten wir mit der Schutzgebühr verhindern.“ Sie deckt einen Teil der Unterbringungs- und Pflegekosten. Eines liegt Tierpflegerin Katja Vogel besonders am Herzen: „Ich warne davor, Hunde im Internet zu kaufen.

www.tierheim-henstedt-ulzburg.de