Quickborn/Norderstedt. Es wird laut für die Anwohner: Der Netzbetreiber Tennet beginnt mit dem Bau der Sockel für die neuen Strommasten in Quickborn-Heide.

In den nächsten Wochen werden etwa 1000 Anwohner in Quickborn-Heide auf eine Nervenprobe gestellt. Der Netzbetreiber Tennet hat im Rantzauer Forst mit den Gründungsarbeiten für die Stahlträger der neuen Strommasten begonnen, die für die neuen 380.000-Volt-Leitungen gebraucht werden. Dabei handelt es sich um die sogenannte Mittelachse, die das Umspannwerk im Norden Norderstedts mit Schacht-Audorf verbindet. Insgesamt werden auf dieser 70 Kilometer langen Stromtrasse, die entlang der Autobahn 7 führt, 183 neue Masten errichtet, die bis zu 73 Meter hoch sein werden, sagt Tennet-Sprecher John Karl Hermann.

© Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Damit die neuen Strommasten sicheren Halt haben, werden die Stahlträger bis zu 30 Meter tief in den Boden gerammt. Für jeden der neun Masten auf Quickborner Gebiet sind es vier solcher Stahlträger, die zusätzlich noch mit einem Fundament einbetoniert werden, erläutert Hermann. Die Anwohner – außer Quickborn sind auch noch Ellerau und Henstedt-Ulzburg betroffen – seien zuvor über die Bauarbeiten und bevorstehende Ruhestörung per Postwurfsendung informiert worden. „Die Beschwerden halten sich zurzeit noch in Grenzen“, berichtet Hermann. Aber anders sei die Standfestigkeit auf dem überwiegend weichen Waldboden nicht zu erreichen, so der Tennet-Sprecher.

Wenn die Masten alle fest einbetoniert sind, folgt in der zweiten Jahreshälfte der Kabelaufbau, bei dem die schweren Kabel zum Teil mit Hilfe von Hubschraubern auf die neuen Masten gelegt werden, erklärt Hermann. Bis Ende 2017 soll die gesamte Trasse betriebsbereit sein. Dann wäre die 380-kV-Verbindung von Stade bis Norderstedt, die quer durch den Kreis Pinneberg (Hetlingen/Moorrege/Kummerfeld/Quickborn) verläuft sowie von dort bis zum Nord-Ostsee-Kanal fertiggestellt. Danach soll bis 2019 eine weitere Trasse bis nach Dänemark gebaut werden. Das 380-kV-Netz löst die alten 220-kV-Stromleitungen ab, damit der erzeugte Windstrom in Schleswig-Holstein schneller in die südlichen Industriezentren transportiert werden kann. Dazu gehört auch die Südlink-Trasse, die ab 2020 von der Nordsee unter die Elbe bis nach Süddeutschland gebaut werden soll.