Ellerau. Auch wenn der Radweg erst in drei Jahren fertig ist, sei das Projekt sinnvoll

Politische Weitsicht statt Schildbürgerstreich – so bezeichnet die Ellerauer SPD ein Projekt, das es immerhin ins NDR-Satiremagazin „Extra 3“ geschafft hat. Schon vorher hatte das Abendblatt von einem Schildbürgerstreich gesprochen. Die Rede ist vom Radweg auf der Brücke, die zwischen Ellerau und Alveslohe über die A 7 führt. Wie von der Gemeinde Ellerau gewünscht, wurde die alte Brücke abgerissen und durch ein neues Bauwerk mit einem kombinierten, 55 Meter langen Geh- und Radweg ersetzt. Doch der ist mit Leitplanken so geschützt, dass kein Radfahrer ihn erreichen kann. Radler müssen stattdessen auf der Fahrbahn radeln, um über die enge Brücke zu überqueren. Frühestens in drei Jahren werde Fuß- und Radweg zugänglich sein, teilte die Kreisverwaltung Elleraus Bürgermeister Eckart Urban (SPD) mit, der sich doch sehr über die „Behördenposse“ wundert.

Die SPD hingegen verteidigt das Projekt. „Verkehrspolitisch weitsichtig hat die Gemeindevertretung nahezu einstimmig dafür Sorge getragen, dass mit dem Bau eines Radweges am Brückenbauwerk, der erste Bauabschnitt des Radweges zwischen Ellerau und Henstedt-Ulzburg entlang des Kadener Wegs endlich Wirklichkeit geworden ist“, sagt Fraktionschefin Claudia Hansen: „Ein Schildbürgerstreich wäre es, wenn ein Radweg in Richtung Henstedt-Ulzburg geplant würde und an einer Brücke scheitert, die keinen Radweg hat.“ Sie freue sich, dass der NDR das Vorhaben auf seine Art unterstützt und die Dringlichkeit der nächsten Bauabschnitte publik gemacht habe.