Bargteheide. Der mutmaßliche Mörder äußert sich nicht zum Hergang des Verbrechens. Er war nach der Tat auf der Flucht, wurde am Sonnabend gefasst.

Zur Aufklärung des schrecklichen Verbrechens in Bargteheide trägt der mutmaßliche Mörder Sven S., der in der Justizvollzugsanstalt Lübeck in Untersuchungshaft sitzt, derzeit wenig bei. „Er macht von seinem Recht zu schweigen Gebrauch“, sagt Ulla Hingst, Sprecherin der Lübecker Staatsanwaltschaft. Der 35-Jährige hatte am vergangenen Freitag mit drei gezielten Schüssen seine Ex-Freundin Svea T. (28) getötet (das Abendblatt berichtete).

Zu Hintergründen der Tat wollte sich Hingst auf Abendblatt-Anfrage am Mittwoch nicht äußern. Zum Beispiel, warum das Opfer zum Tatzeitpunkt trotz Kontaktverbots in der Wohnung von Sven S. in einem Mehrfamilienhaus an der Alten Landstraße war. Auch Angaben zu möglichen Vorstrafen des Bodybuilders machte die Staatsanwaltschaft nicht. Das alles ist laut Hingst Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Nur so viel verriet sie: „Nach aktueller Beweislage wollte der Tatverdächtige die Trennung nicht akzeptieren und mit der Tat seinen Machtwillen und sein Besitzrecht an ihr demonstrieren.“

In Polizeikreisen soll der muskulöse Mann schon häufiger wegen diverser Gewaltverbrechen aufgefallen sein. Ein Bekannter (Name der Redaktion bekannt) der Familie von Svea T. berichtet, dass häusliche Gewalt auch ein Trennungsgrund für Svea T. war. „Sie haben sich vor Weihnachten getrennt.“

Nach der Tat war Sven S. auf der Flucht, wurde am vergangenen Sonnabend auf einem Campingplatz in Ammersbek gefasst. Ein Zeuge hatte ihn erkannt. Die Anklagebehörde beantragte Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen. Dem folgte ein Richter bei der Vorführung am Sonntag. Wann der Prozess eröffnet wird, steht noch nicht fest. Hingst sagt dazu: „In der Regel dauert es drei Monate.“