Eekholt. Tierärzte konnten erstmals vergifteten Vogel vor dem Tod retten. Nun soll das Tier wieder in die freie Wildbahn entlassen werden.

In der Regel ist eine Bleivergiftung für einen Seeadler gleichbedeutend mit dem sicheren Tod. Nun ist es Tierärzten aus Berlin in Zusammenarbeit mit dem Wildpark Eekholt erstmals gelungen, einen der Greifvögel erfolgreich zu behandeln und aufzupäppeln, sodass dieser am heutigen Donnerstag wieder ausgewildert werden kann.

Das männliche Tier war am 27. Dezember in einem Waldstück bei Cronskamp in Mecklenburg-Vorpommern gefunden worden. Die Beringung ergab, dass der Adler bereits 25 Jahre alt ist – er wurde im Jahr 1991 in einem Horst bei Plön registriert. Vermutlich hatte er über ein Beutetier Reste bleihaltiger Jagdmunition aufgenommen. Diese ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht verboten – anders als in Schleswig-Holstein.

In der Kleintierklinik der Freien Universität Berlin kämpfte die Seeadlerspezialistin Dr. Kerstin Müller fast einen Monat um das Leben des Vogels, bis Ende Januar tatsächlich Entwarnung gegeben werden konnte. Anschließend griff das norddeutsche Netzwerk: Da der Adler noch geschwächt war, wurde er am 24. Januar nach Eekholt gebracht, wo er sich in der eigens für derartige Fälle vorgesehenen Voliere erholen konnte.

Unter Aufsicht der Tierärztin Dr. Elvira von Schenck bekam das Tier gezieltes Flugtraining und spezielle Fütterung und gilt mittlerweile wieder als vollkommen gesund.