Norderstedt. Das Theater Life hatte mit der Satire „Helges Leben“ eine gelungene Premiere. Weitere Aufführungen am kommenden Sonnabend und Sonntag.

„Ein Kind im Uterus schwimmt, es ist zu nichts Genauem bestimmt“, witzelt der Tod sarkastisch und streckt gierig seine Knochenhände aus. Doch Frau Gott wehrt ihn ab. Erst einmal soll Helge leben, schließlich haben sich die Tiere, der Tapir und sein Häschen, zum Chillen ein Menschen-Drama per Video bestellt. Und die Tiere haben schließlich das Sagen auf der Welt, nachdem sich die Menschen vor lauter Langeweile abgeschafft haben.

Das Theater Life hatte Premiere mit der Satire „Helges Leben“ im Norderstedter Kulturwerk, und das Publikum, überwiegend Freunde und Familie, war begeistert. Doch weniger das Stück als vielmehr die jungen Amateurschauspieler überzeugen. Beim Amateurtheater Life bestimmen Liebe und Leidenschaft zum Theaterspielen die Leistung. Alle haben spürbar Spaß an dem bösen Stück der Autorin Sybille Berg, das Allzumenschliches in drastischen Dialogen auf die Bretter bringt.

Bennet Zerial in der Titelrolle hat immer die stimmige Mimik parat, sei es als greinendes Baby oder als vor Angst schlotternder Jugendlicher. Seine Angst spielt Quentin Villwock von Herzen widerwärtig bis sadistisch.

Seine Mutter macht Marion Buchholz zu einer Frau, der alles zuwider ist. Linus Heinzl legt den gescheiterten, versoffenen Vater bewusst elegisch an, zieht aber auch die tragische Nummer. Ein Lichtblick in diesem Katalog der gescheiterten Gestalten ist Tina, von Clara Mollenhauer reizend in Szene gesetzt. Beim Liebes-Monolog kann sie mit klarer, emotional berührender Sprache auftrumpfen. Doch auch sie wird von ihrer Angst attackiert, die Antonia Schories recht fies ausspielt.

Katharina Mau gibt eine erfrischend ironische Frau Gott, die in dem Video für die Tiere die Regie führt und dem Tod in die Gier grätscht. Malte Skroblin hat an der Rolle des Sensenmanns spürbar Freude und lebt die Rolle, bei der gern chargiert werden darf, gut aus. Nils Fischer als Tapir und Cosima Meinert als Reh sind einfach nur komisch.

Die Satire ist eine Farce auf das Leben und will Mut zu Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein machen, zu einem authentischen statt fremdbestimmten Leben.

„Helges Leben“ spielt noch am Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. Februar, jeweils von 19 Uhr an im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90, in Norderstedt. Karten zu sieben Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/53 53 22 45, unter www.theaterlife.de im Internet und an der Abendkasse. „Helges Leben“ wird ab 14 Jahre empfohlen.