Norderstedt. Polizei nimmt vier Männer nach detaillierten Hinweisen aus der Bevölkerung fest. Sie kommen für diverse Einbrüche als Täter in Frage.
Hinweise aus der Bevölkerung haben die Polizei auf die Spur einer Einbrecherbande geführt. Die vier tatverdächtigen Albaner wurden von zivilen Polizeibeamten gestellt, die seit Herbst im Kampf gegen die Wohnungseinbruchs-Kriminalität im Kreis Segeberg eingesetzt werden. Die Ermittler sind sicher, dass die Täter versucht haben, in Norderstedt in ein Einfamilienhaus einzudringen. Vermutlich kommen sie darüber hinaus für weitere Einbrüche als Täter in Frage. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
„Einmal mehr zeigt sich hier ganz deutlich, wie maßgeblich Hinweise aus der Bevölkerung zu Fahndungserfolgen beitragen“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Eine aufmerksame Zeugin hatte am Donnerstag in Quickborn kurz nach 19 Uhr mehrere verdächtige Personen beobachtet. Die Männer waren auf einem Grundstück am Steertmoorweg unterwegs. Die Frau alarmierte die Polizei. Dort war bereits kurz zuvor der missglückte Einbruch in das nahegelegene Einfamilienhaus am Flensburger Hagen in Norderstedt gemeldet worden. Der Bewohner hatte bei seiner Rückkehr gegen 18.30 Uhr Verdächtige gesehen. Außerdem fand er Einbruchspuren an einer Tür. Offenbar waren die Täter hier an einer guten Einbruchsicherung gescheitert. Der Mann rief ebenfalls die Polizei.
Auch einer seiner Nachbarn hatte die Männer gesehen und konnte der Polizei einige der Verdächtigen detailliert beschreiben.
Für die Fahnder stand nach dem Anruf aus Quickborn schnell fest, dass die Täter von Norderstedt in die Nachbarstadt gefahren waren. „Die Polizei war in diesem Raum bereits massiv präsent“, sagte die Polizeisprecherin. Die meisten Beamten waren zivil unterwegs. Da der Nachbar aus Norderstedt eine gute Täterbeschreibung geliefert hatte, konnten die Fahnder gezielt auf die Suche gehen.
Kurz darauf entdeckten Zivilfahnder vier Männer, die zu Fuß auf der Straße Feldweg unterwegs waren. Außerdem fiel den Beamten ein grauer Nissan Qashqai mit ortsfremden Kennzeichen auf, in den die Verdächtigen einstiegen. Die Polizisten folgten dem Wagen unbemerkt, der sich auffällig langsam durch den Ort bewegte. Offenbar baldowerten die Insassen Häuser aus.
Die Polizisten entschlossen sich, das Auto zu stoppen und die Insassen zu kontrollieren. Die Männer im Alter von 27 bis 28 Jahren wurden danach bei der Norderstedter Polizei erkennungsdienstlich behandelt und vernommen. Die Kripo Norderstedt prüft, für welche Taten die Albaner in Frage kommen und wertet Spuren aus.
Der Kripo-Chef in den Kreisen Segeberg und Pinneberg, Ingo Minnerop, freut sich über den Fahndungserfolg. „Er belegt, wie wichtig das Zusammenspiel von Bürgerhinweisen und unserer Polizeipräsenz ist“, sagt er. „Wichtig ist es, dass Bürger uns jede verdächtige Person, jedes verdächtige Fahrzeug immer sofort über Polizeiruf 110 melden.“ Je detaillierter die Personenbeschreibung sei, desto leichter führe der Hinweis zu einem Erfolg.
Seit Beginn der dunklen Jahreszeit müht sich die Polizei, die wachsende Zahl der Einbrüche einzudämmen. Doch die Fahndungserfolge können offenbar nur begrenzt verhindern, dass immer mehr Menschen im Kreis Segeberg Opfer von Einbrechern werden. „Wir rechnen nicht mit einer Abnahme der Zahlen“, sagt Polizeisprecherin Sandra Mohr. Eine Beruhigung der Situation sei nicht absehbar. Tendenziell sei sogar eine Zunahme im Vergleich zu den Jahren zuvor zu erkennen.
Seit dem Jahr 2004 verzeichnet die Polizei kontinuierlich einen deutlichen Anstieg der Einbruchskriminalität, sobald die Winterzeit beginnt.
Besonders betroffen sind weiterhin die Städte und Gemeinden am Hamburger Stadtrand. Die Polizeidirektion setzt auf eine stärkere polizeiliche Präsenz und auf zivile Einsatz-Teams, die unabhängig von anderen Einsätzen unterwegs sind und flexibel reagieren können.