Norderstedt. Holprige Premiere für „Wat weer blots los hüüt Nacht“. Tank Theater löste szenische Hürden bei Inszenierung dennoch sehr geschickt.
Premieren sind nicht immer die besten Aufführungen. Egal, ob von Profi- oder Amateurtheatern. Die einen bringt das Lampenfieber aus dem Text, die anderen treten erst nur verhalten auf, die dritten stellen den Turbo-Gang ein. Kurz: Die nächsten Aufführungen des Schwanks „Wat weer blots los hüüt Nacht?“ von Tanks Theater im Festsaal am Falkenberg werden – hoffentlich – besser.
Eines hätte das Schauspielteam um Regisseurin Marion Hartrampf schon während der Proben merken können. Das Stück von Autor Andreas Heck strotzt nur so von Wiederholungen. Das zieht sich, wird langweilig und zäh, und auch die witzigsten Gags überbrücken die gedehnten Szenen und Dialoge nicht, im Gegenteil, sie vertiefen sie. Mit einer geschickten Streich-Fassung würde das Stück an Tempo und Komik gewinnen, und das Publikum könnte eine halbe Stunde eher nach Hause gehen. Einige szenische Hürden löste das Tank-Team indes sehr geschickt. Die Bühne war mit einer angedeuteten Mauer in Schlaf- und Wohnraum geteilt, die wilden Party-Szenen liefen nur akustisch hinterm Vorhang ab und brachten trotzdem eine stimmige Atmosphäre, und Christian Hartrampf nutzte als Bräutigam Frank beim Telefonieren den Zuschauerraum.
Hartrampf gehörte bei der Premiere zu denen, die Dampf draufhaben. Thomas Wichern begeisterte als Mike durch Natürlichkeit und eine wandlungsfähige Mimik. Alle anderen könnten gern noch einige Umdrehungen mehr auf die Bühne bringen.
Aufführungen: Sonnabend, 10. Oktober, 16 und 20 Uhr, Sonntag, 11. Oktober, 16 Uhr. Donnerstag und Freitag, 15., und 16. Oktober, 20 Uhr, Sonnabend, 17. Oktober, 16 und 20 Uhr, Sonntag, 18. Oktober, 16 Uhr, Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90. Eintritt acht Euro.