Norderstedt . Die Interkulturelle Woche steht unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“. Viele Aktionen geplant. Sonnabend geht es los.
Die Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge ist in Norderstedt beispielhaft. Dafür sorgt das Willkommen-Team. Auch Veranstaltungen wie die Interkulturelle Woche sorgen mit ihrer Vielfalt dafür, Menschen anderer Nationen und ihre Kulturen kennenzulernen. Gerade die unverbindliche Basis, auf der sich Menschen vieler Nationen bei Veranstaltungen begegnen können, hilft, einander näher kennen- und schätzen zu lernen.
Die bundesweit stattfindende Interkulturelle Woche steht unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ und beginnt an diesem Sonnabend. Das Team der Norderstedter Integrationsbeauftragten Heide Kröger hat für Norderstedt 28 Veranstaltungen ins Programm genommen, darunter Ausstellungen, Kindertheater und Kochen, Filme und Lesungen, Vorträge und Workshops. Quer durch alle Stadtteile Norderstedts führt diese etwas andere Welt-Reise.
Beispielsweise Amerika, ein Einwanderungsland. Die Amerikanerin Liz Matthis dröselt in ihrer Comedy-Show am 2. Oktober, 19.30 Uhr, in der Rathaus-Galerie, Rathausallee 50, auf amüsante Art die Unterschiede zwischen Deutschen und Amerikanern auf.
Oder Iran. Nicht gerade ein bevorzugtes Reiseland. Die Norderstedter Volkshochschule lädt zu 4. Oktober zu einer „Weltreise durchs Wohnzimmer Iran“ ein. Den genauen Startort erfahren die Reiseteilnehmer nach der Anmeldung unter der Telefonnummer 040/53 59 59 17 bei der VHS.
Von Iran nach Israel. Das ist normalerweise keine Option. Die Buchhandlung am Rathaus, Rathausallee 42, veranstaltet am Donnerstag, 24. September, von 19.30 Uhr an eine Lesung mit israelischen Krimis von Yali Sobol und Dror Mishani. Vorleser ist Markus Lemke. Der Hamburger Autor hat die Krimis übersetzt und kennt sich in der israelischen Gesellschaft gut aus. Bereits am Sonntag, 20. September, wird von 20 Uhr an in der Rathaus-Galerie ein Dokumentarfilm über den israelischen Alltag gezeigt, von dem sieben Paare im Alter zwischen 40 und 83 Jahren erzählen, ein Film, der viel zum Verständnis für das kleine Land im Nahen Osten beitragen könnte.
Oder lieber in den Fernen Osten? Am Donnerstag, 24. September, zeigt das Spectrum-Kino, Rathausallee 72, von 14.30 Uhr an den Film „Ein Chinese zum Mitnehmen“. Der 25-jährige Jun macht seiner Angebeteten bei einer Bootsfahrt einen Heiratsantrag. Doch als es so richtig romantisch wird, fällt eine Kuh vom Himmel und dem Pärchen auf den Kopf. Nur Jun überlebt.
Und noch ein Film im Spectrum-Kino: Am Mittwoch, 23. September, 14.30 Uhr, heißt es „Heute bin ich Samba“. Der Senegalese Samba lebt illegal in Frankreich. Er landet in Abschiebehaft. Die arbeitslose Alice hilft ihm. Der Film zeigt, wie sie gesellschaftlichen Schranken überwinden.
Ein großes Hemmnis für ein Miteinander sind die Religionen. Der Islam wird in Zeiten des IS und Terrorgruppen wie der Hisbollah, des Dschihad und der Hamas sehr kritisch und sogar ängstlich wahrgenommen. Die zum Islam konvertierte Autorin Esther Fouzi lädt für Dienstag, 29. September, zu einer Lesung ihres Buches „Für ein besseres Miteinander“ in die Stadtbücherei im Rathaus, Rathausallee 50, ein. Sie beschreibt, wie Muslime unter der Terror-Entwicklung im Namen ihrer Religion leiden, und wie sie trotz Terrorismus, Scharia und Unterdrückung der Frau ihren Weg zu ihrem neuen Glauben fand. Beginn 19.30 Uhr.
Zum Tag der offenen Moschee laden die Eyüp-Sultan-Moschee, In de Tarpen 122, in Norderstedt (14 bis 17 Uhr), und die Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat Mahdi Abad in Nahe an der Wakendorfer Straße 11 (11 bis 18 Uhr), zu Sonnabend, 3. Oktober, ein.
Wie aber leben die Menschen anderer Nationen in Norderstedt? Wie gestaltet sich der Alltag für Migranten? Der Fotoclub Norderstedt hat ein halbes Jahr lang Migranten mit der Kamera begleitet und zeigt die Fotos in der Ausstellung „Norderstedt hat viele Gesichter“ in der Rathaus-Galerie, Rathausallee 50. Vernissage ist an diesem Sonntag von 16 Uhr an.
Der Flyer mit Programm und Eintrittspreisen liegt an allen Veranstaltungsorten und im Rathaus aus und ist bei der Integrationsbeauftragten Heide Kröger, Telefon 040/53 59 59 16, erhältlich.