Henstedt-Ulzburg. Henstedt-Ulzburger Initiative lehnt Standort an der Bürgermeister-Steenbock-Straße ab. Auch die Bebauung der Pinnau-Wiesen wird abgelehnt.

Das wird ein heißer Herbst in Henstedt-Ulzburg: Zwei Bürgerinitiativen wehren sich gegen Pläne der Verwaltung und der Ortspolitiker. HU-Transparent wendet sich gegen die vorgesehene Bebauung der Pinnau-Wiesen und hat einen Bürgerentscheid (11. Oktober) erzwungen, die Bürgerinitiative Sportleistungszentrum BGM kämpft gegen den Ausbau der Sportanlage an der Bürgermeister-Steenbock-Straße zu einem Sportleistungszentrum mit Mehrzweckhalle.

Ein regionalliga-taugliches Fußballstadion mit einer Ausbauoption für Tribünen, eine Handball-/Mehrzweckhalle mit Tribüne (1400 Plätze), ein angrenzendes Sportcamp mit rund 60 Betten sowie ein Großparkplatz für die zahlreichen Besucher – das sind die Grobplanungen, die aktuell in den Gremien der Gemeinde diskutiert werden. Wie berichtet, möchte ein Investor die Halle bauen, die Gemeinde könnte für die Tribünenplätze sorgen. Handballer aus ganz Deutschland sollen hier Lehrgänge absolvieren, aber auch andere, nichtsportliche Großveranstaltungen wären hier denkbar. Bis zur nächsten Sitzung des Kultur- und Sportausschusses am Dienstag, 22. September, soll die Verwaltung ergründet haben, ob die erforderlichen Grundflächen für diese Pläne – dazu gehört auch der Bau einer rückwärtigen Erschließungsstraße – erworben werden können.

Die Anlieger sind alarmiert: Sie fürchten um ihr Ruhe: „An sieben Tagen in der Woche ganztägig Lärm bis nach 22 Uhr durch schreiende Fußballspieler, Pfiffe, Torschussgeräusche sowie an- und abfahrenden Verkehr; und das auch an den Wochenenden oder in den Ferien: Diese „Horrorvision“ haben viele Anlieger.

Die Bürgerinitiative macht deutlich, dass sie nicht gegen das Projekt generell ist, sondern gegen eine Realisierung an diesem Standort. Sie will mit einer professionell gestalteten Internetseite (http://bgm-hu.de) sowie einer Unterschriftssammlung für ihre Argumente werben und die Bevölkerung sensibilisieren. „Wir sind gegen eine weitere Erhöhung der Lärmbelästigung im Wohngebiet rund um den Sportpark Henstedt“, heißt es in einem von acht Grundsatzpunkten, die im Internet nachzulesen sind. Die Bürgerinitiative fordert, „dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg in einem transparenten Verfahren, einen geeigneten, verkehrsgünstigen Standort für das Sportleistungszentrum sucht, der nicht an oder in einem Wohngebiet liegt“.

Wer sich dem Protest anschließen will, kann sich in eine der Unterschriftslisten, die in zahlreichen örtlichen Geschäften ausliegen, eintragen. „Um die Politik zur Beratung oder Entscheidung gegen den Standort des Sportleistungszentrum in der Bürgermeister-Steenbock-Straße zu bewegen und einen geeigneten, verkehrsgünstigen Standort zu finden, stellen wir einen Einwohnerantrag“, kündigt Maren Moser von der Bürgerinitiative, an. Sie verweist auf die Gemeindeordnung, nach der ein solcher Antrag möglich ist, wenn vier Prozent aller Henstedt-Ulzburger Bürger, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, unterzeichnen. Mit Hilfe dieses Antrages können die Initiatoren erreichen, dass sich das Gemeindeparlament oder ein Ausschuss mit dem Thema und den Sorgen der Anlieger beschäftigen. Etwa 1000 Unterschriften wären nötig, um das zu erreichen.