Norderstedt. Das Schleswig-Holstein Musik Festival zeichnet David Philip Hefti in Norderstedt mit dem Hindemith-Preis aus
And the winner is – David Philip Hefti! Der Komponist und Dirigent aus der Schweiz erhält in Norderstedt den mit 20.000 Euro dotierten Paul-Hindemith-Preis. Einstimmig votierte die Hindemith-Preis-Jury des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit Intendant Christian Kuhnt an der Spitze für den 1975 in St. Gallen geborenen Musiker.
„David Philip Hefti ist ein Komponist, dem es gelungen ist, aufbauend auf der klassischen Moderne neue Klangwelten zu erschaffen. Wir wollen ihn auf seinem erfolgreichen Weg fördern“, sagt Kuhnt, der Hefti den Preis beim Festkonzert am Mittwoch, 26. August, im Norderstedter Kulturwerk, Am Kulturwerk 1, überreichen wird. Das Konzert mit Preisverleihung ist öffentlich und beginnt um 19 Uhr.
Das Publikum kann während des Konzerts hören, worauf das einstimmige Urteil der Jury basiert, denn das GrauSchumacher Piano Duo spielt Werke des frisch gekürten Preisträgers, darunter das Klavierstück Nr. 2, die Beethoven Resonanzen. Außerdem stehen Paul Hindemiths Sonate für zwei Klaviere zu vier Händen auf dem Programm und die Uraufführung von „ictus II“ für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuger von Bernd Richard Deutsch, der 2014 mit dem Hindemith-Preis ausgezeichnet wurde. Die Schlagzeuger sind Franz Schindlbeck und Jan Schlichte. Die Komposition ist ein Auftragswerk des SHMF.
Seit 1990 wird der Hindemith-Preis beim Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen. Mit dem Preis sollen herausragende zeitgenössische Komponisten gefördert werden. Gestiftet wird das Preis-Geld von 20.000 Euro von der Hindemith-Stiftung im schweizerischen Blonay, der Rudolf und Erika Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busche-Stiftung, Gerhard Trede-Stiftung, Franz-Wirth-Gedächtnis-Stiftung und der Hamburger Kulturbehörde.
Zugleich erinnert die Auszeichnung an das musikpädagogische Wirken Paul Hindemiths, der 1932 im Auftrag der Staatlichen Bildungsanstalt Plön die Komposition „Plöner Musiktag“ schrieb. Bekannte Hindemith-Kompositionen sind auch seine Chorwerke, das 1925 entstandene Streich-Quartett „Der fliegende Holländer, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt“ nach der Ouvertüre zu Richard Wagners gleichnamiger Oper oder auch die Oper „Mörder, Hoffnung der Frauen“ auf einen Text von Oskar Kokoschka. Hindemiths Werke wurde vom NS-Regime als „entartete Kunst“ gegeißelt. Er emigrierte mit seiner Ehefrau erst in die Schweiz, dann in die USA. 1950 nahm Hindemith die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin an.
Wie Hindemith ist auch David Philip Hefti Komponist und Dirigent und lebt in der Schweiz. Er erhielt bereits mehrere internationale Preise. Der 40-Jährige studierte Komposition, Dirigieren, Klarinette und Kammermusik, unter anderen bei Wolfgang Rihm, trat auf fünf Kontinenten auf und arbeitet mit fast allen renommierten Orchestern zusammen. Hindemith-Preisträger der vergangenen Jahre sind beispielsweise Jörg Widmann, Lera Auerbach, Johannes Maria Staud und Maximilian Schnaut.
Dem GrauSchumacher Piano Duo mit Andreas Grau und Götz Schumacher wird mittlerweile der Status eines tonangebenden Klavier-Duos in Europa attestiert.
Karten zu 27 Euro gibt es unter Telefon 0431/23 70 70 und unter www.shmf.de im Internet