Kreis Segeberg. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln und haben eine 2500 Euro Belohnung ausgesetzt
Die Serie der Raubüberfälle im Süden Schleswig-Holsteins mit dem Schwerpunkt im Kreis Segeberg setzt sich fort. Seit gut fünf Jahren versuchen die Ermittler der Kieler Bezirkskriminalinspektion und die Staatsanwaltschaft Kiel den Tätern auf die Spur zu kommen, die Ende Juni erneut zugeschlagen haben. Diesmal in Hasenmoor, Details wollen Polizei und Staatsanwaltschaft wegen der laufenden Ermittlungen nicht nennen. Sie setzen nun verstärkt auf Hilfe aus der Bevölkerung. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter von Hasenmoor führen, eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro ausgesetzt. Das Opfer in Rickling hatte schon vorher 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Die Bande geht bei ihren Raubzügen immer nach dem gleichen Muster vor
„Uns macht stutzig, dass die Täter bei ihrem jüngsten Raub nur geringe Beute gemacht haben“, sagt Oberstaatsanwältin Birgit Heß, Sprecherin der Kieler Staatsanwaltschaft. Bei den anderen fünf Überfällen entkamen die Räuber jeweils mit einer ansehnlichen Beute. So erbeuteten sie am 9. Januar in Rickling laut Aussage der Polizei einen „hohen, fünfstelligen Geldbetrag“.
Dennoch passt der Überfall in Hasenmoor ins übliche Tatmuster – die Täter gehen immer nach der gleichen Masche vor. Sie informieren sich vorher über den Tagesablauf der potenziellen Opfer, beobachten die Häuser und kundschaften die Umgebung aus. „Sie gehen äußerst professionell vor, sind vermummt und sprechen kaum, so dass sich kein Akzent feststellen lässt“, sagt Birgit Heß.
Die Bewohner wurden von denTätern gezielt aufgeweckt
Zudem hinterlassen sie kaum Spuren. Wie viele Köpfe zur Bande gehören, ist ebenfalls nicht bekannt. Mindestens zwei bis drei Täter dringen nachts in die Häuser ein und durchsuchen sie nach Wertgegenständen wie Schmuck und Bargeld.
Die Bewohner wurden von den maskierten Tätern gezielt aufgeweckt, gefesselt und bewusst in Angst versetzt, damit sie die von den Tätern geforderten Gegenstände herausgeben und Informationen über Verstecke sowie Tresore verraten. Ob und wie viele Täter draußen „Schmiere stehen“ wissen die Ermittler nicht.
Die Ermittler bitten die Bürger,nachts besonders wachsam zu sein
Sie ordnen der Räuberbande folgende Überfälle zu: 2. Mai 2010 in Kaltenkirchen, 28. August 2013 in Oersdorf, 16. Oktober 2013 in Hartenholm, 16. April 2014 in Belau, 9. Januar in Rickling und 27. Juni in Hasenmoor.
Polizei und Staatsanwaltschaft bitten die Bürgerinnen und Bürger, Beobachtungen, die mit diesen Taten in Zusammenhang stehen könnten, unter Telefon 0431/160 33 33 oder über den Polizeiruf 110 mitzuteilen. „Ohnehin sollten die Bürger besonders wachsam sein und gerade, wenn sie nachts unbekannte Fahrzeuge oder verdächtige Personen sehen, nicht zögern, die Polizei zu rufen. Das gilt besonders in der Umgebung der bisherigen Tatorte“, sagt die Oberstaatsanwältin.