Norderstedt. Der Verein TuRa Harksheide ließ ein Hinweisschild ins Englische und Arabische übersetzen. Das sorgte im Internet für Ärger.

Als größer Sportverein der Stadt würde TuRa Harksheide gerne eine führende Rolle bei der Integration von Flüchtlingen übernehmen. Schließlich befindet sich die Sportanlage am Exerzierplatz unmittelbar neben der Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Schule Fadens Tannen. Ein Schild am Sportplatz sorgt nun allerdings für Verwirrung: Der TuRa-Vorstand hatte die Hinweise zur Benutzung der Sportstätten auch ins Arabische und Englische übersetzen lassen. Im Internet wird der Verein nun beschuldigt, er würde Flüchtlinge ausgrenzen. Ralf Eggelmeyer, Vorstandsmitglied und Manager der Ligafußballer, betont. „Das Problem war, dass Flüchtlinge über den Zaun kletterten, weil sie Fußball spielen wollten. Man muss sich nur mal vorstellen, was loswäre, wenn dabei etwas passiert wäre.“ Es sei aus versicherungstechnischen Gründen nun einmal nicht möglich, die Flüchtlinge „einfach mal so mitkicken zu lassen“. „Wir haben eine Warteliste von 70, 80 Kindern und Jugendlichen. Und tagsüber sind die Plätze für die Schulen reserviert“, sagt Eggelmeyer.

Der Verein möchte die Flüchtlinge dazu animieren, Mitglied im Verein zu werden – und zwar für deutlich reduzierte Beiträge. „Mir ist es egal, ob jemand 2 oder 20 Euro zahlt. Wichtig ist, dass zu unserer Geschäftsstelle Kontakt aufgenommen wird“, sagt die TuRa-Vorsitzende Andrea Mordhorst. Die Beiträge könnten über die Leistungen bezahlt werden, die jedem Asylbewerber zustehen – das sind zwischen 82 und 212 Euro pro Person und Monat. Mit Flyern soll nun über das Sportangebot informiert werden.

Aus Sicht von Susanne Martin, Leiterin des Willkommen-Teams, das sich um die Betreuung der Flüchtlinge kümmert, ist TuRa Harksheide im Umgang mit den Flüchtlingen über jeden Zweifel erhaben. „Der Verein engagiert sich in vielen Bereichen in der Flüchtlingsarbeit. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Dass TuRa die Schilder aufhänge, sei völlig legitim. „Es gibt Flüchtlinge, die sich akribisch informieren, welche Regeln sie in der Stadt einzuhalten haben. Und es gibt welche, denen ist das egal. Die Flüchtlinge bilden da einen normalen Querschnitt durch die Gesellschaft“, sagt Martin.