Marcus Schaper spielte 1988 und 1989 an der Seite von Pierre Brice Harry, den Sohn von Old Firehand

Für viele Kinder ist es ein Wunschtraum, als Darsteller bei den Karl-May-Spielen dabeizusein. In dieser Saison haben Keno Fakhoury, 11, aus Bad Segeberg, Nick Wiese, 12, aus Bordesholm und Theo Seegebrecht, 9, aus Hamburg das Glück: Sie teilen sich die Rolle des Old-Firehand-Sohnes Harry. In jeder Vorstellung steht ein anderer auf der Bühne – bei der Premiere hatte Keno das Glück. Aus manchen Kinderschauspielerin sind später tatsächlich Stars geworden, aber manche Lebenswege verlaufen auch ganz anders.

1988 hatte Marcus Schaper das Glück, beim Casting aus 50 Bewerbern ausgesucht zu werden, um an der Seite von Pierre Brice zu spielen. Er war damals ebenfalls Harry, der Sohn von Old Firehand. Elf Jahre alt war er damals. Ein Jahr später gelang dem kleinen Marcus das Kunststück noch einmal: Weil er in der erste Saison so gut war, wurde er 1989 wieder engagiert. Diesmal spielte er den Indianerjungen „Tokvi Kava“.

Den Hauptdarsteller Pierre Brice kannte der Jungstar aus Garlstorf in der Lüneburger Heide gar nicht – seine Mutter und seine Großmutter dafür umso mehr. „Die fanden es richtig toll, dass ich mit Pierre Brice spielen durfte“, sagt Marcus Schaper heute. Der Karl-May-Star entpuppte sich als netter Kollege, der den Kinderdarstellern hilfreich zur Seite stand. 10.000 Mark Gage bekam Marcus während der ersten Saison, 12.000 Mark für die zweite Rolle, obwohl sie viel kleiner war. „Die wollten mich unbedingt wieder haben, deshalb wurde die Gage wohl erhöht.“

Tatsächlich hatte er anschließend den Wunsch, Schauspieler zu werden. Aber Pierre Brice riet seiner Mutter, den Sohn zunächst etwas Bodenständiges lernen zu lassen. Und so kam es auch: Heute ist Marcus Schaper 38 Jahre alt und Betriebsleiter eines familieneigenen Gutes in Mecklenburg-Vorpommeren.