Tangstedt. Viele Bürger sind unzufrieden. Die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe werden an den Kreis Stormarn und an den HVV weitergeleitet.

Viele Tangstedter Bürger sind unzufrieden mit dem Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – und das seit Jahren. Insbesondere die östlichen Ortsteile Rade, Ehlersberg, Wulksfelde und Wiemerskamp, aber auch Bewohner von Tangstedt-West fühlen sich zum Teil „abgeschnitten“, weswegen eine Arbeitsgruppe des Zentralausschusses unter Leitung von Jürgen Lamp Verbesserungsvorschläge erarbeitete. Diese wurden nun in der Tangstedter Gemeindevertretung vorgestellt.

Grundlage war eine Fragebogen-Aktion, aus der konkrete Wünsche von insgesamt 416 Bürgern sowie auch generelle Nutzungspräferenzen für die Linien 378, 478, 578 und 7550 abgeleitet werden konnten.

Im Kern führte dies zu drei Anregungen. So müsse die Linie 378 ihre alte Taktung à 40 Minuten zurückbekommen – derzeit verkehrt der Bus hier werktags außerhalb der Morgenstunden alle 60 Minuten. Wichtig sei ebenso eine Anpassung der Fahrpläne, um die Umstiegsmöglichkeiten an der Endhaltestelle Glashütter Markt in Norderstedt zu verbessern. Problematisch sei allerdings, dass diese Linie teilweise nur sehr spärlich genutzt wird. „Manchmal sitzt der Busfahrer alleine“, so Jürgen Lamp – ein Minimum von fünf Passagieren sei aber nötig, sonst würde der Kreis Stormarn die Notwendigkeit nicht anerkennen. Dennoch soll die Linie beibehalten werden, da diese bei einer besseren Taktung eventuell attraktiver sei.

Bezüglich der Linie 478 wird eine veränderte Route über den Duvenstedter Triftweg und Wiemerskamp nach Ehlersberg angeregt.

Die Gemeindevertreter nahmen die Vorschläge an, doch mehr als eine Empfehlung ist das nicht, denn die Entscheidung über eine Erweiterung liegt beim Kreis Stormarn sowie beim HVV. „Der Kreis müsste zusätzliche finanzielle Mittel aufbringen. Auch die Gemeinde Tangstedt müsste sich beteiligen, wenn es sich um ein besonderes Angebot an die Bürger handelt, das nicht Teil der Grundversorgung ist“, sagte Jürgen Lamp. Die Idee, einen Bürgerbus zu etablieren, wird hingegen in der Tangstedter Politik aktuell als nicht realisierbar eingeschätzt.