Trappenkamp. Zum zweiten Mal wollen etwa 200 Akteure die Schlacht bei Suentana aus dem Jahr 798 nachstellen. Aus ganz Deutschland kommen Fans angereist.

Am Wochenende kehrt das Mittelalter zurück. Zumindest in den Erlebniswald Trappenkamp. Zum zweiten Mal wollen dann etwa 200 Akteure die Schlacht bei Suentana aus dem Jahr 798 nachstellen, und nochmals 200 Aktive wollen für ein möglichst geschichtsnahes Ambiente sorgen. Anmeldungen gibt es aus ganz Deutschland, aber auch aus dem benachbarten Ausland, sagt Björn Bunz aus Wahlstedt, der das zweitägige Spektakel mit organisiert hat. Er selbst wird in der Schlacht als Heerführer der Sachsen auftreten, die 798 gegen die von Karl dem Großen unterstützten Slawen unterlagen. Mit dem Sieg der westslawischen Abodriten gegen die Sachsen in der Region um Bad Segeberg – der genaue Ort des in den Quellen als Sventanafeld bezeichneten Schlachtfeldes ist unklar – war der Widerstand gegen die Franken nördlich der Elbe gebrochen, die Christianisierung der Region und ihre Eingliederung ins Fränkische und später Heilige Römische Reich begann.

„Wir haben das ganze noch optimiert und hoffen auf besseres Wetter als im vergangenen Jahr“, sagt Stephan Mense zur anstehenden Veranstaltung. Das Wetter kann er zwar nicht beeinflussen, ansonsten seien die Voraussetzungen gut, es gebe eine gute Infrastruktur und einen tollen großen Bereich, auf dem die Aktiven genügend Platz für ihre Aktionen haben.

Damit die Besucher sich auch wirklich in die Zeit vor 1200 Jahren zurückversetzt fühlen, sei der sogenannte Kit-Guide noch einmal überarbeitet worden, sagt Organisator Bunz. In diesem Leitfaden sind die Vorgaben zu finden, an die sich sowohl die Kämpfer in der Schlacht als auch die Handwerker zu halten haben. „So etwas gibt es nicht auf jedem Mittelaltermarkt“, sagt er. Neben einem Slawen aus dem 8. Jahrhundert sehe der Besucher dort auf der anderen Seite auch Ritter aus der Renaissance. Um die Vorgaben auch begründen zu können, betreiben die Organisatoren intensive Quellenforschung. Das fängt schon mit der Kleidung an. Reiner Liebentraut beispielsweise trägt ein Gewand aus handgesponnener und gewebter Schafwolle, wie es nach den Quellen auch vor 1200 Jahren ausgesehen haben könnte. „Es sieht zwar kratzig aus, tut es aber nicht“, sagt er. Und Alexander Krücke, der die Bogenschützen trainiert, ergänzt: „Die Menschen der damaligen Zeit waren einfach, nicht primitiv.“ Wer sich mit der damaligen Technik vertraut machen will, der kann sich auf dem Handwerkermarkt umsehen. Dafür haben sich unter anderem Glasperlenmacher, Gürtler, Töpfer, Schmiede und Färber angekündigt. Zudem wollen die Aktiven ihre Waffen vorführen.

Damit die Veranstaltung greifbarer wird als im vergangenen Jahr, rücken die Aktiven nun auch näher an die Zuschauer heran. Moderieren wird wieder Gerald Bunz. Er stellt den Chronisten Einhard dar, der als enger Vertrauter Karls des Großen von der Schlacht berichtet und die Besucher einlädt, auch bei schlechterem Wetter zu kommen.

Die 15-köpfige Kerngruppe um Björn Bunz und Timo Ott, der als Anführer der Slawen auch dieses Mal die Oberhand behalten wird, fühlt sich gut vorbereitet. „Wir haben seit zwei Jahren alle zwei Wochen trainiert, die Kämpfer werden immer besser“, sagt Danny Zarling, der für das Training zuständig ist. Denn das Kämpfen in historischer Montur und mit den damaligen Waffen ist ein Sport, für den viel Übung und Geschick erforderlich ist. „Es ist ein Mannschaftssport. Wir wollen als geschlossene Truppe gut dastehen“, sagt Zarling. Wie gut das gelungen ist, können die Besucher des Erlebniswaldes sehen, wenn die Zeit der Sachsen und Slawen zurückkehrt.

Die Schlacht bei Suentana wird am 9. und 10. Mai im Erlebniswald Trappenkamp nachgestellt. Los geht es jeweils um 10 Uhr mit der Eröffnung des Marktes, auf dem beispielsweise geschmiedet und getöpfert wird.

Um 11.30 Uhr beginnen die Aktionen auf dem Kampfplatz. Zwischen 13 und 14 Uhr wird dann die historische Schlacht nachgestellt. Zudem werden die Aktiven einen Schildwall gegen Pfeilbeschuss aufbauen. Nach der historischen Schlacht wird an beiden Tagen auch eine freie Schlacht mit offenem Ende ausgefochten.

Der Erlebniswald ist am besten über die Autobahn 21 (Ausfahrt Daldorf) zu erreichen.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 7 Euro, für Kinder 5 Euro. Familien zahlen 20 Euro.

Weitere Infos gibt es im Internet.

http://www.projekt-eisenwald.de