Kaltenkirchen. VW flog durch die Luft und landete auf vorausfahrendem Fahrzeug. 35-Jähriger stand offenbar unter dem Einfluss von Drogen und Medikamenten und wurde festgenommen.
Die Bilanz nach der Amokfahrt eines 35-Jährigen durch die Kaltenkirchener Innenstadt ist erschreckend: Drei Menschen erlitten Verletzungen, sieben Autos wurden demoliert. Manche Passanten erholen sich immer noch von dem Schreck, als der 35-Jährige mit seinem VW rücksichtslos über die Holstenstraße raste. Die Ermittler gehen von einem Schaden in fünfstelliger Höhe aus. Der Mann stand wahrscheinlich unter Drogen- und Medikamenteneinfluss. Inzwischen stehen weitere Details der Raserei fest. Jetzt bittet die Polizei Zeugen, sich zu melden.
Der polizeibekannte 35-Jährige war am Mittwoch gegen 13.30 Uhr einem Polizisten an der Hüttmannstraße aufgefallen, als er in einen VW Scirocco stieg. Der Beamte, der privat unterwegs war, erinnerte sich, dass der Mann keinen Führerschein besitzt und alarmierte die Kollegen.
Auf der Flucht vor dem ersten Streifenwagen, raste der VW-Fahrer davon. „Ein 32-jähriger Passant musste zur Seite weichen, um nicht erfasst zu werden“, teilte die Polizei mit. Auf der Holstenstraße überholte der 35-Jährige zwei fahrende Fahrzeuge und beschädigte sie sowie zwei geparkte Autos.
Hinter der Kreuzung Brauerstraße prallte der VW mit voller Wucht auf einen vorausfahrenden Smart. Dabei verlor der VW die Bodenhaftung, flog durch die Luft und krachte gegen einen Audi und einen Laternenmast.
„Die Audi- Fahrerin gab an, sie habe den VW im Rückspiegel anfliegen sehen“, sagte eine Polizeisprecherin. Der VW-Fahrer flüchtete weiter zu Fuß, wurde jedoch kurz darauf von dem Polizisten überwältigt. Da der Amokfahrer über Schmerzen klagte, wurde er in ein Krankenhaus gefahren. Der 30 Jahre alte Fahrer des Smarts und die 46-jährige Fahrerin des Audis wurden leicht verletzt. Sie wurde ambulant behandelt und konnte danach aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die Polizei Kaltenkirchen hat gegen den 35-Jährigen Anzeigen erstattet und setzt die Ermittlungen fort. Besonders interessieren sich die Polizisten für Augenzeugen der Fahrt und weitere Personen, die in Gefahr geraten sind und sich bislang nicht beim Revier gemeldet haben. Informationen nimmt die Polizei unter Telefon 04191/30800 entgegen.