Norderstedt. Via Solutions informierte in Norderstedt über Maßnahmen und Zeitplan für die sechsspurige Erweiterung der Autobahn.

Der sechsspurige Ausbau der Autobahn 7 zwischen Bordesholm und Schnelsen-Nord, der bis Ende 2018 andauern wird, nimmt jetzt konkrete Formen an. Zwei der sechs Bauabschnitte werden zurzeit bei Neumünster sowie zwischen Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen eingerichtet und im Abstand von 1,5 Kilometern die Nothaltebuchten gebaut.

Ende April werden in Ellerau (Kadener Weg, K 24) und Norderstedt (Spann) die ersten beiden Brücken über die A 7 komplett abgerissen, wofür eigens die gesamte Autobahn in der Nacht vom 25. auf den 26. April in diesem Bereich vollständig gesperrt sein wird. Der Kadener Weg wird deshalb vom 17. April an jeweils aus Richtung Ellerau und Henstedt-Ulzburg zur Sackgasse. Sieben Monate lang wird er dann nicht mehr passierbar sein. Das gleiche gilt für den eher von Reitern und Joggern genutzten Wirtschaftsweg im äußersten Südwesten Norderstedts.

Die einzelnen Baumaßnahmen, ihre voraussichtlichen Auswirkungen auf den Verkehr und die Zeitabläufe stellte jetzt Thomas Laib-Wegener, Technischer Geschäftsführer des Firmenkonsortiums Via Solutions-Nord, bei zwei öffentlichen Veranstaltungen in Norderstedt und Kaltenkirchen den Bürgern vor. Via Solutions Nord, dem der Essener Baukonzern Hochtief und die beiden Straßenbaufirmen Kemna und Tesch aus Pinneberg angehören, hat vom Bund den Auftrag, für 600 Millionen Euro die Autobahn in vier Jahren sechsspurig auszubauen und sie anschließend bis 2044 zu warten und zu unterhalten. Dafür erhält das private Konsortium etwa eine weitere Milliarde Euro. Insgesamt wird der Ausbau der A 7 einschließlich des 550 Meter langen Tunnelbauwerks in Hamburg-Schnelsen 1,6 Milliarden Euro kosten.

Für die Pendler, die täglich mit dem Auto aus Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg zur Arbeit nach Hamburg und wieder zurück fahren müssen, bedeutet diese Dauerbaustelle auf der A 7 erhebliche Verkehrsbehinderungen und wohl auch einige Staus mehr, warnte der Via-Solutions-Chef. „Eine reguläre Ausweichstrecke gibt es nicht. Sämtliche Bundes-, Kreis- und Landesstraßen in diesem Bereich sind heute schon so stark belastet, dass wir keine Umleitungen empfehlen können.“ Das gelte insbesondere für die B 4, die von Bad Bramstedt bis Hamburg-Eidelstedt parallel zur Autobahn verläuft. Einzig mögliche etwas weiträumigere Umfahrung wäre über Großenaspe, die B 206, A 21 und A 1 in Richtung Süden.

Zunächst wird jetzt der östliche Fahrstreifen so verbreitert, dass dort während der Baustellenphase vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen und der westliche dann in Ruhe von zwei auf drei Fahrstreifen erweitert werden kann. Als erstes wird in diesem und dem nächsten Jahr der Streckenabschnitt zwischen der Gemeinde Hen-
stedt-Ulzburg und Kaltenkirchen ausgebaut. Der Bereich Bad Bramstedt folgt 2017/18. In der Baustelle wird die Lkw-Spur 3,25 Meter und die Überholspur 2,85 Meter breit sein.

Anfang Juni werden auch die Brücken in der Moortwiete und der Bahnstraße in Ellerau ertüchtigt, die über und unter der A 7 verlaufen. Dafür wird die Moortwiete bis Ende 2015 komplett gesperrt, die Bahnstraße jeweils an den Wochenenden, stellt der Via-Solutions-Chef dar. In Nützen an der Abfahrt Kaltenkirchen baut das Unternehmen gerade eine neue Straßenmeisterei für 17 Mitarbeiter, von wo aus dann der 60 Kilometer lange, dann fertige Streckenabschnitt von 2019 an betrieben und unterhalten wird. Im Juni/Juli werden dann auch noch die Brücken an der Frohmestraße und Heidlohstraße an der Abfahrt Schnelsen abgerissen. Die Auf- und Abfahrten Schnelsen werden dann bis zu 14 Monate lang gesperrt sein. Die Umfahrung werde dann mit ziemlicher Sicherheit über die A 23 erfolgen, so Laib-Wegener. Im April ist noch eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung in Bad Bramstedt geplant. Der genaue Termin steht noch nicht fest, sagt Via-Solutions-Sprecher Peter Caspar Hamel.