Boostedt.

Die Äußerungen der Gemeindevertreterin Marina Weber (Freie Wähler) aus Boostedt über angebliche Bedrohungen durch Rechtsradikale und einen Anschlag auf sie haben politische Folgen: Die CDU hat für die Gemeindevertretersitzung am Montag, 30. März, den Antrag gestellt, Weber vom Posten der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin abzuwählen. Das Vertrauen in Marina Weber sei erschüttert, sagt Wolfgang Brückner, Fraktionsvorsitzender der CDU. Die CDU hatte nach den Kommunalwahlen auf den Posten verzichtet und den Weg für die Freien Wähler in das Amt freigemacht.

Weitere Gründe will Brückner nicht nennen. Er habe ihr persönlich seine Motive genannt, sagte der Fraktionsvorsitzende. Viele Boostedter bezweifeln die Schilderungen der Politikerin. Außerdem sorgen sich manche Kommunalpolitiker um den Ruf der Gemeinde, in der am 1. April ein neues Flüchtlingsheim als zentrale Unterkunft eröffnet wird. Ob Weber abgewählt wird, ist offen. Die zweite große Fraktion, die SPD, hat sich gegen die Abwahl ausgesprochen.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter wegen rechtsradikaler Aktivitäten in Boostedt. Das Ergebnis ist jedoch weiter offen.