Die Aussichten könnten so schön sein.
Eine moderne S-Bahn verbindet den Westen des Kreises Segeberg mit Hamburg. Auf der AKN-Trasse rollen emissionsarme Züge, die bis zum Hauptbahnhof durchfahren. Die Eingänge der Waggons stellen für Behinderte und Eltern mit Kinderwagen keine Hürde dar. Innen sorgen Klimaanlagen für angenehme Temperaturen auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen. Und wenn sich die Qualitäten der neuen Bahn herumsprechen, werden immer mehr Autofahrer morgens nicht mehr in Richtung A7 starten, um zur Arbeit zu kommen, sondern den nächsten Bahnhof ansteuern.
So schön könnte es ab 2020 sein, doch kaum jemand redet darüber. Im Fokus der Öffentlichkeit steht vielmehr, dass einige AKN-Mitarbeiter auch künftig lieber mit Dieseltriebwagen ihre Fahrgäste zur Arbeit bringen wollen. Außerdem sagen sie voraus, dass Arbeitsplätze verloren gehen, wenn ab 2020 nicht mehr die AKN, sondern die S-Bahn auf den Gleisen fährt. Das klingt dann nicht mehr so schön.
Zu den unschönen Nachrichten kommt jetzt noch die Info, dass die Kosten nicht steigen dürfen, weil sonst das ganze Projekt gefährdet wird. Das ist die Wahrheit, aber nicht die ganze.
Wer redet über die schönen Aussichten? Mal wieder sind die Kritiker eines Großprojekts so laut, weil die Befürworter so leise sind. Dabei hätten sie allen Grund, immer wieder selbstbewusst ihre Argumente für die S-Bahn zu artikulieren. Denn die Aussichten sind schön.