Um den Streifenwagen zu entkommen, schaltete der 51-Jährige das Licht aus und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit durch den Kreis Segeberg.
Kaltenkirchen/Hartenholm. Zwei verletzte Polizisten, ein zerkratzter Streifenwagen und ein lange Liste mit Anzeigen – das ist die Bilanz einer Verfolgungsjagd nach einem betrunkenen Autofahrer, der mit einem gestohlenen Auto quer durch den Kreis Segeberg unterwegs war. Der 51-Jährige ist der Polizei bereits einschlägig bekannt.
Der Mann hatte einen Kombi gestohlen und war damit in Kaltenkirchen gestartet. Kurz darauf wurde die Polizei alarmiert, die eine Fahndung nach dem Fahrzeug einleitete. Eine Streifenwagenbesatzung kannte den Fahrer bereits von einem vorherigen Einsatz. Der 51-Jährige war im Vollrausch an einer Streiterei vor einer Kneipe beteiligt gewesen.
In Hartenholm entdeckten die Polizisten den gesuchten Wagen und verfolgten ihn. Um ihn zu stoppen, sperrten die Beamten eine schmale Straße mit dem Streifenwagen, doch der Autofahrer ließ sich davon nicht beeindrucken. „Der 51-Jährige rammte den Streifenwagen, in dem die Beamten saßen, quetschte sich an der Sperre vorbei und setzte die Fahrt in Richtung Schmalfelder Straße fort“, sagte eine Polizeisprecherin. „Die beiden Polizisten erlitten durch die Kollision leichte Verletzungen.“ Am Streifenwagen entstand Blechschaden.
Die Einsatzleitstelle rief weitere Streifenwagen, um nach dem Betrunkenen zu fahnden. Kurz darauf sichteten Polizisten den Wagen auf der Bundesstraße 206 in Richtung Bad Segeberg. Um den Einsatzkräften zu entkommen, schaltete der 51-Jährige das Licht aus und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit durch eine Ortschaft.
In Wittenborn entdeckte die Polizei den Wagen erneut, an dem inzwischen die Kennzeichen fehlten. Wieder nahm die Polizei die Verfolgung auf. „Mehrere Male kam es zu extrem gefährlichen Situationen, weil der 51-Jährige mit hoher Geschwindigkeit einfach ohne zu bremsen über Straßenkreuzungen und durch eine 30-Zone fuhr“, teilte die Polizei mit. Zu weiteren gefährlichen Situationen kam es auf der kurvenreichen Kreisstraße 73.
Im Raum Wahlstedt war der 51-Jährige zeitweise mit Tempo 180 unterwegs. Die Polizei verlor dort den Sichtkontakt. „Die fortgesetzte nächtliche Fahndung führte nicht mehr zum Auffinden des Flüchtigen“, sagte eine Polizeisprecherin. „Aber wir wissen, wer es ist.“ Die Ermittlungen der Beamten des Polizeireviers in Kaltenkirchen dauern noch an.“
Die Liste der Tatvorwürfe in der mehrere Seiten umfassenden Strafanzeige gegen den 51-Jährigen ist lang: Gefährdung des Straßenverkehrs, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, gefährliche Körperverletzung, unbefugter Gebrauch eines Fahrzeuges, Kennzeichenmissbrauch.