Franz-Robert Liskow, Vorsitzender der Jungen Union Mecklenburg-Vorpommerns, fordert eine Helene-Fischer-Quote für Rundfunk und Fernsehen.
Endlich mal einer, der dem Geheule den Deckel auflegt, dachte ich hocherfreut – bis mir klar wurde, dass Liskow dafür plädiert, in genannten Medien noch mehr Helene und Co. zu spielen als ohnehin schon. Lieber Herr Liskow, wir schließen einen Kompromiss und einigen uns auf eine sportliche Quote: Die Sendezeit für Helene Fischer darf künftig prozentual nur so hoch sein wie der CDU-Wählerstimmenanteil bei Hamburger Bürgerschaftswahlen. Damit könnte ich leben. Ach ja, und immer schön die 5%-Hürde im Auge behalten, Herr Liskow. Darunter ist nämlich sofort Schluss mit Lustig – auch für Helene.
Dabei braucht man sich ums deutsche Kulturgut gar keine Sorgen zu machen. An diesem Sonnabend kommt Gottlieb Wendehals zur Faschingsparty nach Norderstedt. Mehr Deutschland als entfesselte Nordlichter auf „Polonäse Blankenese“ geht ja wohl nicht. Würde auch niemand ertragen. Wem das zu viel wird, der kann sich alternativ dem großen Drama zuwenden. Immerhin beginnt bald die Freiluftsaison, weshalb die Veranstalter der Karl-May-Festspiele diese Woche die aktuellen Hauptdarsteller zur Pressekonferenz baten. Aus diesem Anlass entstand die schöne Abendblatt-Schlagzeile: „Barbara Wussow und Ralf Bauer reiten gemeinsam durch das Tal des Todes“. Also, Kollegen, Bad Segeberg ist vielleicht nicht die schönste Stadt Schleswig-Holsteins, aber das ist dann vielleicht doch etwas übertrieben. Sie werden schon durchkommen, die Wussow! Und der Bauer.
Falls nicht, finden sich bestimmt ein paar Ersatzindianer. Vielleicht aus den Reihen plötzlich mandatslos gewordener Politiker. Von mir aus dürfen die dann auch in der Kalkbergarena singen, natürlich auf Deutsch. Das wird dann aber Helene Fischer von der Sendequote abgezogen.