Erst wurde gerissenes Damwild entdeckt, dann tappte das Tier in eine Fotofalle: Im Segeberger Forst ist erstmals seit 2012 ein Wolf nachgewiesen worden. Mittels Genetikanalyse soll dieser nun klassifiziert werden.
Kreis Segeberg. Erstmals seit zweieinhalb Jahren ist im Kreis Segeberg ein frei lebender Wolf nachgewiesen worden. Der Schnappschuss gelang in der Nacht von Montag auf Dienstag (17. Februar) um 3:13 Uhr mittels einer Fotofalle im Segeberger Forst. Dort hatte ein Jäger tags zuvor ein gerissenes Stück Damwild gefunden und dies sofort dem Wolfsinformationszentrum im Wildpark Eekholt gemeldet. Daraufhin wurde eine Fotofalle aufgestellt.
Wolf von Schenck, Geschäftsführer des Wildparks: „Es ist immer ein bisschen Glück dabei. Wir hatten Schleifspuren von 50 Metern entdeckt, das Wild hatte einen Kehlbiss. Wir haben jetzt Genetikproben genommen.“ Diese werden nun im Senckenberg-Forschungsinstitut Gelnhausen untersucht, sodass das Geschlecht festgestellt werden kann. Dazu könnte bestimmt werden, ob das Tier dem sächsischen „Milkeler Rudel“ entstammt oder etwa aus Niedersachsen kommt.
Insgesamt ist es der zehnte Nachweis eines lebenden Wolfes in Schleswig-Holstein, seitdem im Juli 2012 ein Rüde ebenso im Segeberger Forst per Fotofalle aufgenommen worden war – seinerzeit die erste lebendige Sichtung nach 200 Jahren. Der später „Socke“ getaufte Wolf wanderte weiter nach Dänemark, wo er im November 2012 an einer Krankheit verstarb. Zuletzt waren im Juni 2014 zwei gerissene Schafe in Dithmarschen aufgefunden und später einem Wolfsangriff zugeordnet worden. Für weitere Wolfshinweise und Infos gibt es eine Hotline (0174/6330335) und eine Internetseite.