Großer Andrang bei der 26. Norderstedter Feuernacht der Harksheider Wehr: Die meisten Gäste hatten sich originell aufgebrezelt. Gefeiert wurde bis zum frühen Sonntagmorgen
Norderstedt. Kurz vor 20 Uhr glaubten die ersten Besucher, ihren Ohren nicht zu trauen. „Mer losse d’r Dom en Kölle“ schallte es in der Sporthalle des Norderstedter Gymnasiums Harksheide aus den Lautsprechern. Fragende Gesichter waren zu sehen: Sollte sich die größte Faschingsparty der Region verändert haben? Nein, hatte sie nicht. War nur ein Scherz des Discjockeys. Denn Punkt acht Uhr ging es los: Party, Tanzen, Vollgas. So wie die Gäste der Feuernacht es lieben. Sie wollen keine Reden, keine Kostümwettbewerbe, kein traditionelles Karnevalsgedöns. Sie wollen feiern – mehr nicht.
Verkleidungszwang gehört nicht zum Regelwerk der Party, doch die meisten Gäste hatten sich originell aufgebrezelt, verkleidet und manche auch verunstaltet. Biene Maja tanzte mit dem Zombie, die Stewardess mit dem Luden im Glitzeranzug, der Knacki mit der Piratin.
„Wir bieten eine unbeschwerte, fröhliche Veranstaltung für Norderstedt“, sagt Norbert Scharf, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide, die zum 26. Mal die Feuernacht organisiert hat. 90 ehrenamtliche Helfer bauten Tische auf, schmückten die Halle, verkauften Getränke und kümmerten sich um die Garderobe. Feuerwehrleute, ihre Ehepartner und Freunde sorgten dafür, dass 1000 Menschen ausgelassen feiern konnten und sich über passable Preise freuten: Der Eintritt kostet 25 Euro, das Bier zwei Euro. Die Garderobe ist kostenlos. Dass die Feuernacht ausverkauft ist, gehört seit den Anfängen zur Tradition. Bereits den Kartenvorverkauf Wochen vor der Veranstaltung nutzen die treuen Fans zum Feiern. Morgens um sechs stehen die Partyfreunde an, damit sie zu den ersten gehören, die um 14 Uhr ihre Tickets in Empfang nehmen können. „Das ist sozusagen die Vorparty“, sagt Wehrführer Scharf. Früher begann der Ticketverkauf in der Harksheider Feuerwache morgens um 10 Uhr mit der Folge, dass die Fans trotz kalter Februarnächte vor der Tür übernachteten. Eine Abendkasse gibt es nicht.
„Wir hatten totales Glück, dass wir noch Karten bekommen haben“, berichten Corinna und Sascha Strodthoff, die sich bei Rotwein, Currywurst und Pommes für den nächsten Tanz stärken. Sie sind zum ersten Mal Gast der Feuernacht und lassen sich von der ausgelassenen Stimmung mitreißen. Janina aus Henstedt-Ulzburg, die als rassige Krankenschwester auftritt, findet nur drei Wörter für die Party des Jahres: „So geil hier!“
Zum Programm gehört auch, auf Tanzpausen zu verzichten. Mal legt der Discjockey auf, dann spielt die Band. In diesem Jahr hat die Feuerwehr die Cover Piraten engagiert. „Wir wechseln alle zwei Jahre“, sagt Scharf. „Wir wollen immer was Neues bieten.“
Gegen 3 Uhr verstummte am Sonntagmorgen die Musik in der Halle. Die 26. Feuernacht war beendet, doch nicht für die Organisatoren. Am Sonntag um 10 Uhr trafen sie sich zum Abbauen.