Die Künstlerinnen Erika Sieh und Tochter Beatrix Berin Sieh stellen in der Galerie des Norderstedter Rathauses aus. Sonnabends finden von 15 Uhr an Werkgespräche statt.

Norderstedt. Die eine liebt die innere Ordnung, aus der sie Ruhe schöpfen kann bei gleichzeitiger Spannung. Die andere liebt Schattenspiele, aber auch die Bewegung, die große Welle, die Atmosphäre einfängt und wieder verströmt. Beide lieben die Natur als Basis ihrer Malerei. Unter dem Titel „Gegensätze – miteinander“ zeigen Erika und Beatrix Berin Sieh in der Galerie des Rathauses, wie sie in der Kunst trotz aller Gegensätze zusammenfinden.

Herzstück der harmonisch gestalteten Sieh-Bilder-Schau ist ein in die Mitte der Galerie gebautes Kabinett. Auf der rechten Seite zeigt Erika Sieh eine Serie naturalistischer Blumen-Stillleben in fast sachlichem Duktus, darunter auch Tulpen in der morbiden Schönheit ihres Verblühens.

Oft entwickelt sie aus ihren gegenständlichen Arbeiten abstrahierende Motive und bricht den Gegenstand herunter in die Fläche, in der die Farben über Quadrate und Rechtecke hinweg miteinander in harmonischen Dialog treten. Auf der anderen Seite des Kabinetts platzierte Beatrix Sieh ihre Schattenbilder, ebenfalls florale Motive, aber in Graustufen gestaltet. Die Blätter und Zweige, die manchmal wie in einem Nebel verschwimmen, wirken spannend und von filigraner Zartheit.

„In unserer Malerei sind wir zwar gegensätzlich, haben aber durch unsere Natur-Betrachtungen die gleiche Basis, und das wollen wir in diesem Raum zeigen“, sagen die Künstlerinnen.

Mutter Erika Siehs Spezialität sind ihre Teichbilder, ihr Lieblingsmotiv direkt an der Terrasse. „Morgens, mittags, abends, immer sind die Teiche in neues Licht getaucht und je nach Jahreszeit mal mehr, mal weniger üppig bewachsen oder von Schnee bedeckt“, sagt Sieh. Auch die Teichbilder faszinieren durch eine innere Ordnung bei gleichzeitig berührender Strahlkraft der Farben. „Intuitiv kann ich nicht arbeiten, das liegt mir nicht“, sagt die 77-Jährige.

„Gegensätze – miteinander“ ist bis Sonntag, 1. Februar, montags, dienstags, donnerstags und sonntags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr, sonnabends von 15 bis 18 Uhr in der Rathaus-Galerie zu sehen. Sonnabends laden die Künstlerinnen von 15 an zu Werkgesprächen ein. Der Eintritt ist frei.